Gewichtsverteilung im Bus

  • Wie wichtig isg eigentlich eine Gewichtsverteilung?

    Ich habe jetzt einseitig im Fahrzeug Tanks und Batterien mit 450kg untergebracht, weil nur dort Platz ist.

    Das ist auf einer Fläche, wo vorher 8 Sitze waren. 70kg+20kg Sitz*8 =720kg, die im ungünstigsten Fall vorher dort saßen.


    Schräg gegenüber im Fahrzeug habe ich dann weitere Batterien und Tanks zusammen mit ca. 460kg.


    Die eine Last ist auf bzw. hinter der Hinterachse, die andere Last vor der Hinterachse.


    Ist das ok so oder würded ihr was ändern?


    LG,

    Ingolf

  • Hy Ingolf,


    Hab in meinem SETRA 500kg Staplerbstterie, mir dem Argument die Luftfederung gleicht das süß, seitlich stehen gehabt.

    Die Batterie ist ganz schnell in die Fahrzeugmitte gewandert :) Der Bus ist zwar von der Luftfederung gerade gestellt worden, da aber auf der Batterieseite wesentlich mehr druck notwendig war, war das Federverhalten sehr eigentümlich - ums vornehm auszudrücken ^^

    Also, immer anständigen gewichtstrimm - wie am Schiff


    Grüße aus dem Osten

    Vocki

    Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut. (Lord Acton 1834–1902)

  • Meine Kernaussage war aber, dass Du dann unterschiedliche Drücke auf den Federbälgen hast und das spürt man im Federverhalten.


    Das mit dem Gewichtstrimm am Boot war auch ernst gemeint :/ da gibt man die schweren Teile auch möglichst mittig und möglichst tief um ein gutes Verhalten in der Welle zu erreichen - und die Seefahrer machen das schon hunderte Jahre


    Grüße aus dem Osten

    Vocki

    Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut. (Lord Acton 1834–1902)

  • Ich meine, es kommt darauf an, wie weit die Lasten auseinander sind - wenn wir da von 50cm sprechen wirst Du es kaum merken, wenn wir von 2m reden, kann ich mir schon vorstellen, das der Gewichtstrimm nicht mehr passt


    Außerdem hast Du ja einen Lastwagen drunter - der ist sicher harter im Nehmen - von wegen Verwindung im Leiterbahnen :)


    Grüße aus dem Osten

    Vocki

    Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut. (Lord Acton 1834–1902)

  • Außerdem hast Du ja einen Lastwagen drunter

    Ja gut. Das stimmt. Die Last ist in der Korosse verteilt, und diese ist mittig auf dem Rahmen fixiert. Also die Krafteinleitung erfolgt direkt am Rahmen.


    Was mit der Karosse passiert, interessiert den Rahmen nicht (Verwindung), das sind zwei getrennte Dinge.


    Aber gut, ich versuche das noch etwas auszugleichen. Kommt der Tresor auf die andere Seite :)

  • Ich habe meinen Ausbau ja mit einem CAD-System geplant und darauf geachtet, dass der Schwerpunkt mittig ist…

    Aktuelles Gewicht meines Setra S80: ca. 7501kg inkl. 330 Liter Frischwasser und fahrbereit.
    Also bin ich hier im Forum richtig...

  • Wenn der Schwerkunkt in Querrichtung in der Mitte ist, dann beeinflusst eine diagonale Verteilung der Last nicht die Drücke in den Federbälgen. Sie sorgt höchstens für Verwindung des Gitters bzw. Rahmens, wenn man es übertreibt.

    Natürlich sollte man schauen, dass die Lage des Schwerpunkts in Fahrtrichtung einigermaßen passt. Idealerweise sollten alle Achsen die gleiche prozentuale Belastung ihrer Maximallast aufweisen. (So genau kommt es aber auch nicht darauf an, Hauptsache keine der Achsen ist überladen.)


    Ingolf, wenn bei Dir die zulässige HInterachslast nicht überschritten ist (besser: noch etwas Reserve für weitere Beladung), dann hast Du alles richtig gemacht.


    Gruß

    Matthias

  • Bei meinem LKW habe ich das Quad plus "Geraffel" mit total ca, 500 Kg komplett auf dem Überhang. Ganz vorne dann 2 Tanks mit total 500 Frischwasser. Die 500Kg hinten sind gut verteilt. Wenn dies nur auf einer Seite geladen wäre, würde das Fz. dort sehr wahrscheinlich "einknicken." Hatte mal einen "Ami-Ford V8" Alkoven. Wassertank war hinter HA und noch ein sehr leichtes Motorrad hinten drauf. In einer Kurve (Im Regen) musste ich eine Vollbremsung machen, das Fz. ging nur noch gerade aus. Zuwenig Last auf der VA.


    Gruss

    Sepp

    „Die Berühmtheit mancher Promi-Persönlichkeiten, liegt an der Blödheit ihrer Bewunderer."

  • Gewichtsverteilung ist ein ganz zentrales Thema und extrem wichtig. Je besser das aufgeteilt ist um so mehr Fahrkomfort und Sicherheit.Die Luftfederung gleicht das aus, aber nur im statischen Zustand während der Fahrt ist das System viel zu träge um effektiv dagegen zu steuern. Bei kurvenreicher Strecke merkt man das schnell. Da ändern sich die Kurvengeschwindigkeiten gravierend ob links oder Rechtskurve.

    Auch sind die Achslasten wichtig, 2t vorne und 10t hinten is nicht so gut, da das ABS im nassen oft zum Einsatz kommt, aber das wird ohnehin am Bremsprüfstand jährlich ausgedruckt.


    Ich bekomme jetzt einen hydraulischen Motorradträger, der wiegt schon 180 kg plus Motorrad 250kg sind schon 430 kg 2m hinter der Hinterachse, derzeit habe ich 8300 kg auf der HA und 3500 kg auf der VA, bin schon gespannt wie sich das verändern wird


    Andreas

  • Während der Fahrt regelt dein System eigentlich fast gar nix.


    Wenn du stehst sorgt das Fahrwerk nur dafür, dass der Bus möglichst gerade steht und dann folglich gerade fährt.


    An der Vorderachse sind 2 Messgestänge verbaut. Dort werden rechts und links, die Federbälge, unterschiedlich mit Druck beaufschlagt, um gerade zu sein. Hinten ist es nur ein Gestänge und ein Ausgleich auf der Achse gar nicht möglich.


    Eine schwere Hinterachse hat sogar den Vorteil, dass die Neigung zum Überbremsen der Hinterschse verringert wird. Durch die dynamische Achslastverlagerung wird die Vorderachse während des Bremsen schwerer. Dadurch kann dort eine höhere Bremskraft auf die Fahrbahn übertragen werden.


    Durch eine Last, welche hinter der Hinterachse angebracht wird, hebelst du die Vorderachse sozusagen leicht aus.


    Auch der Achslastverlagerungseffekt wird minimiert.

  • An der Vorderachse sind 2 Messgestänge verbaut. Dort werden rechts und links, die Federbälge, unterschiedlich mit Druck beaufschlagt, um gerade zu sein. Hinten ist es nur ein Gestänge und ein Ausgleich auf der Achse gar nicht möglich.

    Je nach Fahrzeug kann das auch umgekehrt sein: Vorne gleicher Druck auf beiden Federbälgen, hinten beide Seiten separat geregelt.
    Sieht man ja gleich, wenn man drunter schaut, wie das beim eigenen Fahrzeug konzipiert ist.

  • Habe es jetzt mal durchgerechnet, bei einem derzeitigen Gesamtgewicht von 13,24T mit allen Tanks voll, wandert der CG (center of Gravity) um ca 34cm Richtung HA und liegt jetzt bei 560,5cm von der vorderen Stoßstange statt derzeit 526cm also 9,8T HA und 3,8T auf der VA. Da bin ich schon ziemlich am Limit, zumindest auf der Hinterachse


    Andreas

  • Die Gewichte werden auch am Bremsprüfstand beim TÜV angegeben.


    Gruß


    Andreas

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!