Na, dann will ich mich und meine Lebensweise mal vorstellen - und sicher auch hie und da einen Tip loswerden.
Ich habe 1990 mit einem VW-VBus (und 1-Zimmerwohnung in WG) begonnen, und dann konsequent in Bussen gelebt.
Mein erster Richtiger war kurz darauf aber dieser hier : Ein Mercedes LKW BJ.1950, 1987 auf- und ausgebaut. (Ex-Löschfahrzeug) - kam aus Mainz.
Damit habe ich in Köln am Neusser Gürtel (unter der dortigen Hochbahn bis 1995, dann rechtsrheinisch auf dem Werft- und Kirmesgelände zwischen Deutzer- und Serverinsbrücke) gelebt, aber weil es ja ein Wohn-MOBIL war, auch an anderen Plätzen, z.B. unter der Zoobrücke linksrheinisch (Platz auch für große Wohnmobile - gratis!), Wanderparkplatz in Dünwald, am Scheurerteich in Porz-Wahnheide, Hotelparkplatz in Nümbrecht, Bauernhof im Bergischen Land usw.).
Im Jahr 2002 ging ich in den Hunsrück bei Kastellaun (nahe dem Techno-festivalgelände Nature One in Alterkülz), aber auch mal ein Jahr in den Westerwald.
Im Jahr 2006 brannte der Bus wegen einer defekten Kabeltrommel vollständig aus!
Es folgten "schwache" Ersatzbusse in Form von Düsseldorfern o.ä....ich musste ja irgendwie wohnen...
Auch ein großer Amerikaner war mal mein Eigen - aber defektes Automatikgetriebe und dann ein Motorschaden verdarben mir die Freude. Habe viel Geld verloren. Überhaupt war es nicht die Qualität, die mir vorschwebt. Zumal schon Elektronik im Motor verbaut war.
Nun habe ich seit vergangenen Jahr diesen hier. (und hier Innen -Ansicht) (SETRA S12, BJ. 1967, 12m lang, 10 To. zul. Ges.gew. Henscheldieselmotor 11 Liter Hubraum, 192 PS, (22 l/100km Verbrauch)) - ein Mann aus Stromberg besaß den mal.
Gleich bei einer ersten Fahrt verlor er stark Kühlwasser durch die Heizungsanlage, so dass ich nun erstmal den Motor reparieren muss.
Aber das Wohnen klappt eigentlich gut. Badezimmer mit handelsüblicher Dusche und -tasse, 500 Liter Wassertank aus Edelstahl, Haushalts-Gas-Durchlauferhitzer (der bei Temperaturen im einstelligen Bereich aber doch was schwächelt)
Natürlich war es in meinem ersten Winter darin recht kalt, trotz vieler isolierter Fenster. Eine Gasheizung integriert in einem Gasherd (mit Backofen) steht mir nur zur Verfügung. Aber bei -4° Grad eine 11-kg-Flasche pro 2 Tage erschien mir ein bisschen viel! Darum habe ich noch einen Holz/Kohleofen eingebaut (gibt es im Baumarkt für nur 150.-Euro - reicht und ist klein und kompakt).
Beheizt mit sauberen Holzbriketts (10kg - ca. 2-3 Euro - reicht für fast einen Tag) Die konnte man gut lagern und waren sauber. (Gibt's im OBI oder GLOBUS-Baumarkt - oft als Angebot) Damit ging es gut.
Im Sommer ist er wiederum recht warm drinnen. Aber mit neuen Vorhängen an der Dachverglasung sollte es dieses Jahr besser sein.
Eingebaut habe ich Computer und Stromversorgung - dazu einen Honda 10i (sehr guter - der Beste! - Stromerzeuger 1000W , der 1 Liter für ganze 3 Stunden benötigt - gibt's gebraucht für rd. 700 Euro - neu das Doppelte, lohnt sich aber!) .
Meist versuche ich als "Computersüchtiger" und Webdesigner aber am Stromnetz zu sein. Besser ist das.
Überhaupt fahre ich nicht wirklich viel und weit damit. Im Sommer stehe ich im Hunsrück, fahre viell. mal auf ein Festival (z.B. Lott) und im Winter ins 140km entfernte Köln, weil ich da für mehrere Monate Taxi fahre.
Gut, wenn man mit der Wohnung zur Arbeit (bei oft wechselnden Taxiunternehmen und ihren Ablöseplätzen in ganz Köln oder Stadtrand) fahren kann und da stehenbleiben kann. Vom Nachtdienst-Taxi also ohne Arbeitswege morgens gleich ins Bett.
Schlecht, wenn man sich einen Reisebus mit 12 Metern Länge(!) an die Backe hängt, mit dem man die coolen Plätze jetzt nur noch schwer findet.
Im Köln-nahen Erftstadt-Liblar gibt es einen großen Wohnmobilplatz (6.-Eu/Tag).
Ich kenne den Betreiber des dortigen Restaurants (in einem Eisenbahnzug!) gut - habe die Webseite gemacht, und darf (ausnahmsweise) dort kostenfrei privat stehen. Wenigstens ein Lichtblick.
Darum mein Tip (eigentl. ja nur für LKW-Führerscheinbesitzer Niemals zu GROßE Wohnmobile zulegen - das hat auch Nachteile.
Angemeldet bin ich mal hier - mal da (auch wg. Fz.-Kennzeichen), oder mal überhaupt nicht. Im Hunsrück sieht man das gelassen. Außerdem erklärte ich ja meine Situation, und bekomme daher auch mehr Wohlwollen. Nur Mut haben, nett sein (immer wichtig! Mit lauten Geschimpfe auf die "Ärsche" in den Ämtern kommt man keinen Millimeter weit - nicht in solchen Situationen, ähnlich der meinen - und meistens sind die ja auch ganz nett und wollen auch helfen (und Alles muss man denen ja nicht oder nicht wahrheitsgemäß erzählen ). Auch das Kölner Ordnungsamt lässt mit sich reden. Obwohl...vor 12 Jahren waren die mal "kulanter"...
Ich habe erst vor 12 Jahren erfahren - da lebte ich schon 10 Jahre in einem Wohnmobil - , dass mein leiblicher Vater Sinto, also "Zigeuner", ist (kein Scherz), und da fragt man sich doch wieder mal was alles so versteckt in den Genen einprogrammiert schlummert, nicht wahr? Ich war sehr überrascht.
Wünscht mir Glück bei der Motorreparatur, und sicher sehen wir uns dann irgendwo und irgendwann...
euer "Lebenskünstler" Christian