Korrosionsschutz im Rahmen

  • Hallo,


    Bin am Samstag am neuen Bus tätig und werde da den Unterboden bearbeiten. Viele tragende Elemente sind kein Rechteckprofil mehr sondern ein nach unten offenes U, das ist einfach. Was macht man aber mit den paar Rechtecktprofilen? Aktuell sind die dicht und natürlich innen auch unbehandelt und trocken. Also Loch rein bohren und Mike Sanders rein oder besser zu lassen? Ich trau den Stopfen nicht zu, dass die dauerhaft dicht sind. Eine neue Katastrophe wie damals der N312K der von innen durchgerostet war würde ich gerne verhindern. Also euer Rat? Aufbohren, Schutzmittel rein und verschließen oder gar nicht dran gehen?


    Eure Meinung?


    Gruß

    Sugar

    ...ein Problem, welches man mit Bordmitteln lösen kann, ist kein Problem.

  • Super (auch für mich) spannendes Thema aufgemacht. Danke, Sugar! Betrifft auch ganz besonders diejenigen Profile, die man selbst einschweißt und bei denen dann durch das Schweißen an einigen Stellen der vorab mühsam eingebrachte Schutz verloren geht.

    R 81 Bj. 1979

  • Moin, ich würde die anbohren und kriechfähigen Rostschutz reinkippen. Der verteilt sich dann schon. Er sollte wasser unterwandern können, dann stört such ein bisschen Kondenswasser nicht.


    Gruß Bernd

  • ich habe unten angebohrt und ovatrol reingenebelt ..und die öffnungen offen gelassen dann kann luft rein und kondenswasser raus !

    machen autohersteller seit jahrzehnten mit schweller heckklappen, türen usw

    funzt bei mir seit 8 jahren prima und man kann ab und an mal mit nem endoskop rein schauen

  • Owatrol trocknet vollständig ab, es kriecht also nicht weiter, was es aber eigentlich tun sollte.

    Der Vorteil ist aber, dass man da irgendwann noch mal was schweißen kann.

    Ansonsten schließe ich mich den Vorschreibern an: anbohren und offen lassen.

    Viele Grüße,
    Martin
    --
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  • Okay, entschieden. Ich werde dann ein Loch bohren, und dann entsprechendes Mittel einbringen. Beim Setra damals hatten wir Fluid-Film um Einsatz, hat auch bestens funktioniert.


    Gruß

    Sugar

    ...ein Problem, welches man mit Bordmitteln lösen kann, ist kein Problem.

  • Fluid Film halte ich für eine gute Wahl. Man sagt zwar dass sich das abwäscht und regelmässig erneuert werden muss, ich denke in den Rohren ist das aber nicht nötig.


    Ich hab mir zur Verarbeitung eine Normdose besorgt, mit Fluid Film aus dem Kanister gefüllt und da eine Saugbecherpostple mit Sonde drauf geschraubt. Gibts alles im Korrosionsschutzdepot oder auch bei TBS Aachen.

    Viele Grüße,
    Martin
    --
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  • Ich nehme die 60cm Hohlraumdüse und packe die einfach auf sie Dosen. Die Düse kostet 3,-€ und funktioniert aus meiner Sicht ganz hervorragend.


    Alle 120cm ein Loch halte ich für vertretbar.


    Gruß

    Sugar

    ...ein Problem, welches man mit Bordmitteln lösen kann, ist kein Problem.

  • Mike Sanders Korrosionsschutzfett ist bis heute ungeschlagen, das kann ich aus langjähriger Erfahrung auch sagen. Die Verarbeitung ist natürlich nicht ohne. Aber dafür stoppt es den Rost tatsächlich, sofern das Material nicht schon vollständig durch ist.


    Ich verwende es als Hohlraum- UND Unterbodenschutz. Da das Fett keine Lösungsmittel enthält härtet es auch nicht aus und bleibt dauerhaft kriechfähig. Außerdem kann man entfernte Reste unbegrenzt oft wiederverwenden.


    Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass herkömmlicher Unterbodenschutz einfach absolut nicht mehr zeitgemäß ist. Ich sehe es jeden Tag auf der Arbeit (arbeite in einer Buswerkstatt, Fuhrpark mit fast 300 Bussen). Das Zeug bringt die ersten 4 bis 5 Jahre was - dann härtet es aus und wird von Feuchtigkeit unterwandert. Von Langzeitwirkung kann da wirklich nicht die Rede sein.

  • ch muss auch ganz ehrlich sagen, dass herkömmlicher Unterbodenschutz einfach absolut nicht mehr zeitgemäß ist. Ich sehe es jeden Tag auf der Arbeit (arbeite in einer Buswerkstatt, Fuhrpark mit fast 300 Bussen). Das Zeug bringt die ersten 4 bis 5 Jahre was - dann härtet es aus und wird von Feuchtigkeit unterwandert. Von Langzeitwirkung kann da wirklich nicht die Rede sein.

    Heißt de facto und zusammengefasst: Ihr empfehlt, einen Vierkant

    - nicht mit Lack oder UBS vorzubehandeln vor dem Einschweißen, weil durch das Einschweißen eh die Hälfte des Schutzes verloren geht und

    - nach dem Einschweißen lediglich mit Mike Sanders (finde ich übrigens auch absolut perfekt und habe das Ganze schon mehrfach im T3 und W124 verwendet - da allerdings an vorhandenen und vorbehandelten Blechen) zu behandeln über Einspritzlöcher? Quasi auf nacktes Blech und nackte Schweißnähte?


    Das heißt (nochmal nachgefragt): Keine weitere Behandlung der Vierkante, z. B. durch eingespritzten UBS, Lacke o. äh., vor dem Ausspritzen mit Fett?


    Habe ich das richtig, oder fehlt mir da ein Zwischenschritt?

    R 81 Bj. 1979

  • Fett, Ovatrol (wenn schon angegriffen) oder Wachs reicht m.E. in den Profilen oder in schwer erreichbaren Hohlräumen, auf keinen Fall Ausschäumen wie es Mercedes gerne vor über 30 Jahren gemacht hat ... Das war kontraproduktiv


    Bei Verwendung als Unterbodenschutz empfehle ich klaren Wachs, da sieht man wenn / falls es anfängt zu blühen unterm Lack

    Gruß


    Sputnik



    Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König.
    Derzeitige Fz.: MB O404 Wohnbus BJ.92; Cupra Leon ST Hybrid BJ.22; Audi A4 Avant 1,8T BJ.05; Toyota Supra MK3 BJ.87
    Frühere Fz. (Auszug): MB O307 Wohnbus exBüchereibus mit O303 Front Bj.80; BMW (318is Coupe, 330xD Coupe, 520D Touring diverse); Toyota Supra MK2

  • Ob vorbehandeln durch Lack bzw. Rostschutz oder nicht würde ich immer vom Zustand des Metalls abhängig machen. Wenn da jetzt noch nichts abblättert oder sich schichtweise Rost löst - lassen. Ansonsten halt blank schleifen / strahlen und anständig Hammerite, Brantho Korrux oder was auch immer drüber. Schaden kanns aufjedenfall nicht.

  • es ging hauptsächlich um innen in den Profilen ...

    Gruß


    Sputnik



    Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König.
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  • genau! Ausschäumen ist natürlich ein NoGo. Gibt es denn keine gute Chance, angeschweißte Hohlräume zuerst mit Lackschutz inkl. Schweißnähten zu versehen und dann ordentlich einzuwachsen?

    R 81 Bj. 1979

    Einmal editiert, zuletzt von Martin () aus folgendem Grund: Unnötiges volles Zitat des vorherigen Beitrages gelöscht.

  • Stand jetzt bleibt es also Mike oder Fluidfilm. Letzteres hat den Vorteil das man nicht immer dunkle Flecken hinterlässt bei der Abreise...


    Bohrer, Hohlraumdüsen, Fluidfilm und viel Enthusiasmus stehen bereit


    Gruß

    Sugar

    ...ein Problem, welches man mit Bordmitteln lösen kann, ist kein Problem.

  • Ich habegestern mal 10l Fluidfilm A bestellt, dass werde ich beim Skyliner als erstes in Hohlräume blauen. Das müsste sehr gut kriechen und hoffentlich überall hinkommen. Nach 2-3 Jahren vermutlich eine andere Variante vom Fluidfilm, die zähflüssiger ist.

    Der Skyliner hat unten überall kleine Gummistopfen drin und in den orginal Rohren im unteren Beteich scheint auch Wachs drin zu sein, daher sind die Träger von aussen nach innen versammelt. Im Radkasten sind an einem Träger zB 3 Innenseiten top und die zum Spritzwasser, Rad zeigt ist fasst komplett weg.

    Ich mache die Rohre nach Behandlung wieder mit Stopfen zu, habe aber an den tiefsten Stellen bisher Ablaufbohrungen eingebracht. Rein kommt das Wasser ja fast immer, so kann es auch wieder raus.


    Gruß Jörg

  • Noch ein Tipp dazu aus der Oldtimerszene: man verwendet da wohl eine Sonde mit einem kleinen Stück Schlauch vorne drauf, dann ein Stück Bremsleitung. Dann in den Hohlraum damit und mit Druckluft rein. Das Stück Bremsleitung schlägt dann hin und her und klopft den losen Rost ab, der kommt dann gleich rausgeflogen, da wo es passt.

    Viele Grüße,
    Martin
    --
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