Alternative zu Blei-Säure Batterien

  • Hallo zusammen,


    die Frage wurde schon oft gestellt und behandlet aber ich habe keinen Thread gefunden der es zusammenfassend behandelt.

    Fall ich ihn überlesen habe, gerne den Link schicken :)

    Wir nutzen aktuell 2x 225Ah Blei-Säure LKW Batterien für den Aufbau, leider haben sie aufgrund von 3 Tiefentladungen das zeitliche gesegnet, daher muss ich mich nach neuen Akkus umsehen. Blei-Säure war bisher mein Favorit da preislich in einer anderen Liga zu z.B. LiFePo4, die beiden LKW Batterien kosten ca. 500€.

    Was habt ihr verbaut? Worauf soll man achten? China LiFePo´s kosten ja immernoch über 1000€ was schon ein deutlicher Unterschied ist..

    Über eure Meinungen/Empfehlungen würde ich mich freuen.


    Gruß

    Franz

  • Für den Wohnraum hab ich ne AGM, mittelteuer und bisher lange zufrieden. Als Starter zwei Optima Yellow Top. Die sind eigentlich eher als Nutzbatterien einzusetzen, aber war ein Zufallskauf. Die nehmen eine tiefere Entladung nicht gleich krumm, müssen aber reglmäßig mit 14,3 V geladen werden. Dann halten die extrem lange.

    Die AGM hat jetzt auch schon einige Jahre ohne Probleme.

    Magirus R81 Bj. 1982 H ist nun auch durch Das Kennzeichen bedeutet: MagirusR 81der3.
    http://www.R81.de
    Wem meine Bilder gefallen, darf sich gerne daran erfreuen
    und ANGUCKEN.
    Runterladen und weiteverwenden NUR nach Genehmigung durch mich, sonst.... :evil:

  • Hallo,


    es gibt nicht viele Alternativen entweder Blei oder LiFePo. Bei Blei ist mein persönlicher Favorit eine Traktionsbatterie (PZS) da sehr hart im nehmen und andere Bleibatterien sind nicht für große Entladungen und Zyklen ausgelegt, egal ob AGM und wie sie alle heißen.

    Litium-Ion oder Polymer fallen aus Anpassungs- und Sicherheitsgründen aus. LiFePo ist nicht schlecht und im Verhälnis zur Leistung Ah/kWh, Zyklenfestigkeit zum Preis.

    (PZS)

    Pos:

    -die stecken auch mal ne tief Entladung weg.

    -keine Anpassung oder BMS nötig

    -Zyklenfest

    Neg:

    - teurer wie standard Blei Akkus

    - schwer/ groß


    (LiFePo)

    Pos:

    - Hohe Energiedichte/ Kapazität

    - hohe Ströme möglich (laden/entladen)

    - leicht

    - Zyklenfest

    Neg:

    -teurer wie standard Blei Akkus

    -benötigen BMS

    -ggf. Anpassungen in der Elektrik (Ladebooster/ DC-DC Wandler) nötig

    -keine Tief oder Überladung

    -geringe Selbsentladung


    das war es im groben. Wenn aber eh eine neu Anschaffung im Raum steht sollte man überlegen ob eine

    Umrüstung auf LiFePo nicht dauerhaft günstiger ist.


    Gruß

    Ronny

  • Du fährst die serienmäßigen Starterbatterien in der Gegend herum, deren Kapazität selten genutzt wird (und auch nicht werden sollte, weil die Starterbatterien nicht für zyklischen Betrieb ausgelegt sind).
    Außerdem hast Du ca. 200 Ah Wohnraum-Batterien.

    Kombiniere doch einfach beides: 400 Ah AGM (also 2 x 200 Ah parallel geschaltet, davon zwei Paare in Reihe), und die versorgen sowohl Wohnraum als auch Fahrzeug-Elektrik.

    Selbst wenn Du die mit - sagen wir - 360 Ah ziemlich tief entlädtst, hast Du immer noch locker genug Ladung, um den Motor zu starten. Die Tiefentladung kannst Du mit einem Batteriecomputer (Victron BMV) verhindern, indem über dessen Relais-Ausgang ein bistabiles Relais geschaltet wird, das bei Bedarf die Verbraucher notabschaltet.


    Damit hast Du für wenig mehr Geld als für einen Satz Starter- (200 Ah) und einen Satz Wohnraum-Batterien (200 Ah) fast die doppelte Kapazität für Wohnzwecke zur Verfügung. Zwei dieser 4 Batterien kommen an den Platz, an dem vorher die Starterbatterien waren.


    Wenn sich jemand für dieses Konzept interessiert, kann ich später noch weitere Hinweise geben, auf was man bei der Installation achten sollte.


    Gruß

    Matthias

  • Picus

    Ich hab meine PzS Anfang 2022 entsorgt und gegen 2x 12V 300Ah Deep Cycle Traktionsbatterien ausgetauscht.

    Und die nehmen nur 45% des Platzes ein den der PzS Trog vorher gebraucht hatte.

    Ich könnte also noch mal 2 Stück oben drüber packen.


    Was AGMs betrifft gibt es mittlerweile sehr gute und auch Deep Cycle geeignete Traktionsbatterien.

    Die sind besser als herkömmliche AGM, weit besser als Blei/Säure und sind nicht mehr soo weit weg von den LiFePo's.

    Kosten aber nur einen Bruchteil. 12V 300Ah ca. 440 €

    - max Entladestrom 2600A f. 5 sek - max Ladestrom 78A -

    über 1000 Zyklen bei 30% DOD - knapp über 600 bei 50% DOD

    Beim Entladestrom kommen nur wenige an die 10-15% des max Entladestrom, und der Ladestrom wird selten mehr als 50A erreichen.


    Vom Preis Leistungsverhältnis her stellen meiner Meinung nach die AGM Deep Cycle Traktionsbatterien eine gute Alternative zu LiFePo oder Blei/Säure dar und füllen die Lücke zw. herkömmlichen AGM und LiFePo.

    Gruß Thomas
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    Zum Bustagebuch & Busblog: http://www.screaming-mimi.de - Stand: 30.06.2023)


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  • Du fährst die serienmäßigen Starterbatterien in der Gegend herum, deren Kapazität selten genutzt wird (und auch nicht werden sollte, weil die Starterbatterien nicht für zyklischen Betrieb ausgelegt sind).

    Genau so habe ich es seit 7 Jahren. Habe die Starterbatts gegen diese Dual-AGM getauscht. Diese DUAL-AGM können eben beides : Starten UND Versorgen.


    Für einen Motorstart benötige ich lediglich 0,8 AH , fahre aber dafür 480 AH spazieren. das hat mich gestört und habe deshalb diese Lösung umgesetzt.

    Gruß Jürgen


  • Habe die Starterbatts gegen diese Dual-AGM getausch

    Und die macht die Lichtmaschine voll ?
    Ist denn die Ladelektronik vom Fahrzeug auf AGM ausgelegt oder hast du einen Ladebooster zwischen geschaltet ?

    Gruß Thomas
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  • AGM-Batterien darf man mit etwas höherer Spannung laden, muss man aber nicht. Die werden auch mit geringerer Spannung komplett voll (solange die Ladespannung höher ist als die interne Batteriespannung, fließt ein Ladestrom.) Aber es braucht Zeit.

    Was ich hier schreibe, stammt aus meinen eigenen Erfahrungen und ist nicht irgendwo angelesen:


    Ob du die Batterien mit 28,2 V oder mit 28,8 V lädtst, macht beim Ladestrom kaum einen Unterschied (vielleicht 10 oder 20 % mehr). Der Ladestrom hängt auch nur teilweise vom Ladezustand ab, sondern viel mehr vom vorherigen Entladestrom. Wenn der Entladestrom gering war, ist es auch anschließend der Ladestrom (und umgekehrt), und zwar weitgehend unabhängig von der Ladespannung, sonlange die mindestens 27,8 V beträgt. Du kannst daher AGM ohne weiteres mit der serienmäßigen Lichtmaschine laden. Beim Fahren werden Sie dann meist nur bis etwa 80 % geladen. Das liegt aber nicht etwa an zu geringer Ladespannung, sondern an fehlender Zeit. Ein Ladewandler (manche nennen ihn auch "Ladebooster") bringt hier überhaupt nichts. Um die Batterien regelmäßig wieder ganz voll zu laden (was man auch tun sollte, um die Lebensdauer zu maximieren) braucht man entweder Solarzellen oder muss öfters lange genug ein externes Ladegerät laufen lassen.


    Als Fausregel gilt: Das Laden dauert ähnlich lang, wie das vorherige Entladen. Wenn Du - sagen wir - drei Tage lang 1 A gezogen hast, dann dauert es auch in etwa 3 Tage, um die Batterie wieder vollzuladen. Natürlich auch mit entsprechend geringem Strom. Man schafft es in dieser Situation auch nicht, den Ladestrom durch höhere Spannung zu erhöhen. (Das würde nur durch Sekundärreaktionen die Alterung der Batterie beschleunigen, aber nicht den Ladevorgang verkürzen.)


    Wenn man sich mit diesen Eigenschaften arrangieren kann, dann sind AGM-Batterien brauchbar. Wenn man unter allen Umständen in wenigen Stunden voll laden können will, dann kommen nur Lithium-Batterien in Frage. Natürlich zu ganz anderen Preisen .....


    Gruß

    Matthias

  • Und die macht die Lichtmaschine voll ?

    Ladebooster hab ich keinen. Volladen zu 100% macht die PV-Anlage.

    Die AGMs laufen Parallel mit 2 Lifepo4.

    Zusammen 14,5 Kwh


    Wenn die Kapazität auf 50% runter ist, laden die beiden Limas mit 150A in das gesamte Batteriepack.


    Da braucht es keinen Booster mehr.

    Gruß Jürgen


  • Ich kenne niemanden der mal Lifepo4 benutz hat der wieder zurück zur alten Technik will.


    Einmal investieren , danach genießen 😌.


    Bei mir übrigens 770 Ah auf 24 Volt, 1225 Watt Solar kein Ladebooster, aber immer Strom.

    gruß Stefan


    Selbst ist der M.A.N.


  • Wenn Du ( Ashburner ) bestehende Ladeelektronik 1:1 übernehmen willst, kannst Du Dir BleiGel ansehen: preisgünstig, dauerbelastbar, frostfest und bei Frost nutzbar, tiefentlade- und zyklenfest, gast beim Laden nicht - also innenraumgeeignet und einigermaßen kompakt. Z.B. Ective).

    Gruß, Volker

    fundamentaler Toleranz-Dogmatiker

    Einmal editiert, zuletzt von vm+flinux () aus folgendem Grund: nochmal ergänzt

  • Hallo liebe Gemeinde,


    ich beschäftige mich ebenfalls mit dem Thema Aufbaubatterien und als Elektrik-Laie stellt sich mir die Frage, was ihr von den „fertigen“ Lifepo Akkus haltet, speziell z.Bsp. die Akkus von Power Queen.

    Ist das was sinnvolles? Ich frage, weil hier ja einige Foristen ihre Batteriebank selbst herstellen. Das sieht immer super aus, aber als Laie ist mir das Thema zu heiss….


    Als Referenz kann ich derzeit nur mit meinem Womo dienen, dort ist ein 250Ah 12V Lifepo verbaut, der seit 1,5 Jahren absolut problemlos läuft und über 450Wh Solar geladen wird. An die Grenze bringe ich den Akku nie, denn ich habe nur 12V Verbraucher dabei, von einem kleinen Wechselrichter für Laptop und Drohnenakkus mal abgesehen.


    Im (dann dauerhaft) bewohnten Bus wird das Thema 230V natürlich eine ganz neue Rolle erhalten….


    Wie viel Kapazität ich dann benötige wird noch ermittelt, aber die grundsätzliche Frage stellt wich mir dennoch.


    Beste Grüße aus der sonnig warmen Extremadura 😁

  • Hallo Carpjourney,
    kannte ich noch nicht, macht auf den ersten Blick nen soliden Eindruck.

    Rein preislich finde ich das fair, da man ja nichts mehr zusammen schrauben muss, zudem wohl auch kurzfristig verfügbar.
    1850 € für 48 V 100 Ah: https://www.ipowerqueen.de/col…rie-integriertes-100a-bms

    Sollen wohl Klasse A-Zellen sein. Zum Vergleich: für meine Batteriebox mit Klasse B-Zellen bin ich für 48 V 280 Ah bei rund 3000 € gelandet, plus Zusammenbau.

    "Everyone you meet is fighting a battle you know nothing about. Be kind. Always.” – Robin Williams

  • Ich habe lange Bleiakkus gehabt (PZS) und die haben auch echt lange gehalten (19Jahre), aber neue Traktionsbatterien

    egal ob PZS/OPZ oder Gel sind in der Neuanschaffung fast so teuer LiFePo, da ist der Schritt zum LiFePo leicht gemacht.

    Bei den anderen Bleiakkutypen lohnt es sich noch weniger wenn man die nutzbare Kapazität; Lebensdauer und den Preis zusammenrechnet. Eine AGM egal ob Deep Cycles oder nicht schaft keine 10Jahre, wenn man sie hart ran nimmt, ist die nach 2-3Jahren platt. Wenn man dann anschaut wofür eine AGM Batterie gebaut ist dann versteht man auch das ein Wohnmobil nicht ihr bevorzugtes Revier ist, den bei Zyklen 50% Entladung ist nach 400Zyklen Ende. Eine AGM schaft nur viele Zyklen bei kleinen Entladungen.

    Ich habe mich 6Jahre mit Akkusystem unterschiedlichster Arten sogar bis zum Silber-Zink Akku beschäftigen dürfen,

    Deshalb meine Meinung wenn Blei dann einer Traktionsbatterie egal welches System oder LiFePo. Na gut LTO ist auch eine Alternative aber zu teuer.


    hier mal ein paar nützliche Infos.


    https://www.bannerbatterien.co…hied-AGM-und-EFB-Batterie

    https://www.bannerbatterien.co…raction-Bull-Gel/245-Gel#

    https://www.bannerbatterien.co…action-Bull-Nass/244-Nass

    https://enerprof.de/blog/techn…fepo4-wahrheit-und-mythen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Silber-Zink-Akkumulator

    https://faktor.de/batterien/ei…len/lto-2-4v-5200mah.html



    Gruß

    Ronny

  • Eine AGM egal ob Deep Cycles oder nicht schaft keine 10Jahre, wenn man sie hart ran nimmt, ist die nach 2-3Jahren platt.

    Das ist meine Erfahrung nicht. Ich habe seit 2018 vier gute Gelbatterien ( https://westech-pv.com/Westech…wer-Gelbatterie-12V-200Ah ) im Bus. Diese haben bis jetzt noch keinen merkbaren Kapazitätsverlust, bei 24/7-Nutzung.
    Sollten diese irgendwann durch sein, kommen aber auch LiFePo in den Bus. Der Preisunterschied ist ja mittlerweile nicht mehr groß.

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