Spontan mal nach Hessen

So, das dritte Kontaktleutetreffen in Borken ist
vorbei und wir sind wieder wohlbehalten zu Hause angekommen. Aber alles
mal von Anfang an. Es ist Freitag früher Nachmittag, der Bus ist
gepackt, alle Betriebsflüssigkeiten sind kontrolliert, die Lufttanks
sind befüllt, also kann es losgehen.....denkste....den vom Anlasser ist
nichts zu hören, nur ein nervöses Klacken des Trennrelais....Schnelldiagnose...zu
wenig Spannung...also kontrolliere ich meine Batterien und mich trifft
ein kleiner Schlag....die Pole sehen aus als würden sie in einer
Pilzkollonie stehen....ich hatte ja schon meine "schönen" Reisekleider
angezogen....also schnell abwägen ob sich ein Kleiderwechsel
lohnt...nee, das schaffe ich ja auch so... also Batterien heraus und die
Batterieklemmen "versucht" zu lösen...alles sehr verranzt...also doch
schnell Zangen und Hammer,Meisel etc parat gelegt für eine schnelle
OP...Die Klemmen waren nach 10 Min. ab aber wie schon erwähnt ganz
schrecklich verschmoddert....da kam mir ein Gespräch vom Willy Jansen
Treffen in den Sinn: Wie mache ich alte verrotte Batterieklemmen
innerhalb kürzester Zeit wieder neu, wenn mir keine neuen zur Verfügung
stehen: " Nimm eine Weissblechdose, schneide diese auf, stecke die
Klemmen in die Dose und schütte kochendes Wasser in diese Dose" gesagt
getan, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Also dann schnell alles wieder zusammen und auf den
Startknopf.....der 6 Zylinder springt freudig an,also Werkzeug zusammen,
Hände gewaschen und ab auf die Bahn. Knappe 300 Kilometer liegen
zwischen Kapellen-Drusweiler und Borken bzw. des Singliser Sees.....aber
wir hatte ja auch noch einen kleinen Umweg an der Firma Trauth in
Herxheim um " Negerküsse" einzukaufen eingeplant.....Die Fahrt mit dem S
208H macht von Mal zu Mal mehr Freude...und noch größer war dann nach
nicht ganz 4,5 Stunden mit 3 kleinen Wasserlassenpausen die Freude, uns
liebgewordene Menschen wieder zu sehen. Ein kleines Treffen, ein schöner
Platz, fast ausschließlich Setras, da es ja auch das
Kontaktleutetreffen des Clubs ist....Da ich versprochen hatte den Grill
mitzubringen war natürlich auch die Freude groß dass wir endlich
angekommen sind. Viele Hände schnelles Ende, ein großes Zelt war
aufgestellt, Bistrotische unter einem hellen sonnigen Himmel, die
Feuerstelle, alles war vorhanden. Und solch einen lieben Empfang zu
bekommen macht das Leben als SETRAIANER auch sehr lebenswert. Biere,
Bullenschluck,Sekt etc. halfen uns allen wieder genüßlich in den Abend
zu gleiten....und mir als altem Bergwerksmitarbeiter kam Tippi mit
seinem Schnupftabak gerade recht......endlich hatte ich mal wieder
einige Zeit die Nase frei, ohne nach dem Nasenspray zu greifen.....daher
hier nochmals vielen Dank an den Tippi...Ein paar aufrechte Worte von
unserem Häuptling haben dann auch zu einer sehr entspannten Situation
geführt da es ja wegen dem Jahreshaupttreffen 2013 ein paar Kritiken
gab, die dann ausgeräumt worden sind. Die Nacht kam, und mit ihr die
Güterzüge die in unmittelbarer Nähe mit ordentlich Lärm vorbeigezogen
sind.....aber was solls....wir sind nicht im Hotel Adlon, sondern im
warmen kuscheligen Busbett.....und das sonore Gespräch von den
ausdauernden Mitgliedern im Zelt schaukelte uns in den wohlverdienten
Schlaf. Am nächsten Morgen, also am Samstag war Heike W. als fleissige
Biene unterwegs, putze Tische und stellte die Stühle schon auf, sodaß
der Brötchendienst von Heiner Beberniß, begleitet von Eghart zum
gedeckten Tisch kam....danke für diesen klasse Service. Diskretes aber
konsequentesTrommeln an den Scheiben des Häuptlingsbusses war notwendig
um die Sitzung pünktlich um 10 Uhr zu beginnen, denn wir wollten ja noch
vor dem Besuch aus Frankreich einiges internes klären. Nun eine
berechtigte Frage: Welcher Besuch aus Frankreich? Also Jean Louis
Eschenlauer nebst seiner entzückenden Gattin kamen aus Betschdorf als
Abgesante des fast für uns nicht aussprechbarem L'association Autocars Anciens de France um
uns, also dem Setra Veteranen Club deutlich zu machen wie sehr ihnen
daran liegt das nächste Hauptjahrestreffen zu organisieren. Die
Vorstellung von Jean Louis war sehr ausführlich und jeder der Anwesenden
merkte dass hier ein Enthusiast spricht. Das wird sicherlich ein
ordentliches Programm, was uns dort geboten wird. Beim anschließenden
gemeinsamen Mittagessen auf dem Schiff herrschte eine friedliche und
hoffnungsvolle Stimmung, da ja jetzt auch mit der Tochter von Maria und
Eghart eine willige und sicherlich auch
fähige Person die Hompage und das Forum von Oliver Friedrich übernimmt.
An dieser Stelle zolle ich hier mal einen vollen Respekt für diesen
Einsatz...Der Samstagnachmittag war erfüllt von Meinugsaustausch,
Wissensaustausch und Müßiggang....Tilo aus Hamburg kam noch kurz mit
meinem alten und seinem neuen S 80 vorbei um Teile zu tauschen.....und
dann auf einmal war auch der Michael, alias Lowrider mit seinem Schloß
auf Rädern auf dem Platz....schön, dass er sich kurzentschlossen auf den
Weg zu uns machte....Der Hammer aber des Nachmittags war eine Viola,
die mit ihrer Familie auf den Platz kam, vom mir angesprochen und für
Wohnbusse angefixt worden ist.....also das waren ihre eigenen
Worte...und diese Viola will im nächsten Jahr mit einem Fass Bier wieder
am Singliser See vorbeikommen um uns wieder zu treffen....wenn das mal
nicht als Sympathiebeweis angesehen werden darf. Egal, das Lagerfeuer
wurde von Klaus angezündet und mein mitgebrachtes umgebautes Pflegebett
als Schwenkgrill wurde gut belegt....Angelas tiefgefrorenen Würstchen
wurden im Topf mit Wasser gebrüht oder gesotten und fanden auch ihren
Weg über das Grillfeuer in unsere Mägen. Der Samstagabend war Bierseelig
und entspannt....eine solche Friedlichkeit und Freundlichkeit auf
Treffen sollte überall auf der Welt herrschen, dann wäre der Weltfrieden
gerettet. Meine Versprechungen mit Jörg und seiner Frau am Sonntag in der Früh in den See zum baden zu gehen
verlangte im ersten Moment keine Überwindung, aber als ich dann meinem
Körper das nasses Wasser zumutete hatte ich doch ein wenig Bedenken, den
Tag noch lebend zu überstehen....aber wir waren tatsächlich zu dritt im
Wasser, die beiden Storcks etwas länger und weiter hinaus, ich dann
schnell unter meine "Aussendusche" mit ordentlichem warmem Wasser, dem
Körper das gegeben was er benötigt....WÄRME...nach einem gemeinsamen
Frühstück mit wiedermals frischen Brötchen, einem reichlich gedeckten
Tisch, guten Gesprächen wurde dann das Zelt in Windeseile
abgebaut....Unser Häuptling musste dann sein seeeeeehr spätes Frühstück
unter freiem Himmel aber ohne feuchte Einlagen von oben einnehmen.

Der anschließende Spaziergang mit Angela,Ilona, Gerd und Följa mit
4 Pfoten um den Singliser See war dann ein guter Abschluß. Das
Navigationsgerät zeigte uns für den Heimweg 289KM bis nach Pirmasens an,
denn wir wollten noch zu Ilonas Pappa der seinen 78ten Geburtstag
feierte, fahren......der Bus lief so schön und wir floßen im Verkehr
mit, dass nach knapp 3,5 Stunden unser Ziel erreicht
war.....Obligatorisch Kaffe und Kuchen und dann schnell in die
heimatlichen Gefilde...Um 18.30 Uhr stand der Bus nebst einer
entspannten Besatzung wieder im neuen Schafweg und wurde
ausgeladen.......

Und wir freuen uns auf ein Wiedersehen.....
Ilona und Jörg

Zitat von stuebiR81

Tolle Geschichte!

Aber wozu braucht man bei kochendem Wasser und der Batterie die Blechdose???

Ich hab bisher das Wasser immer drübergegossen. Dann sind die Batteriepole auch mit sauber.

Vielleicht ist es wie bei einem Heizungsboiler die Opferanode....Die Weissblechdose war dann im Inneren Kohlrabenschwarz.....Irgendein chemischer Prozess halt!

Unwissende Grüße
Jörg