Oldtimergesetze in Europa (Bus und LKW)

  • Hallo


    Mich interessieren die verschiedene Gesetze für Oldtimern in Europa. Ich fange mal mit Dänemark an wo ich selbst wohne und hoffe das andere hier was für die anderen Länder schreiben können. Wenn was fehlt, dann frag nur nach und ich kann alles ergänzen :)


    Oldtimer in Dänemark


    Generell muss man sich um 2 Dinge kümmern:


    1. Die Steuerbehörden die die KFZ Steuer regeln
    2. Die Versicherung die die KFZ Versicherung regeln


    1. KFZ Steuer. Wenn ein Fahrzeug älter als 35 Jahre ist, dann wird die KFZ Steuer auf 25% des Normalsatzes heruntergesenkt. Es ist also KEINE Pauschalsteuer. Dies passiert ganz automatisch und man muss sich um nichts kümmern. Für die Steuerbehörden ist es also egal ob das Fahrzeug als Oldtimer oder als Normal KFZ zugelassen ist. Man kann also mit einer enorm reduzierten KFZ Steuer einen Reisebus, LKW etc betreiben und damit 200000 km pro Jahr abspulen wenn man will.


    Bei LKWs geht alles nach dem Gesamtgewicht des Fahrzeuges. Bei Busse geht alles nach dem Eigengewicht des Fahrzeuges. Alles mit Euronormen ist völlig egal, aber man unterscheidet immer zwischen Benzin und Dieselmotoren wo Fahrzeuge mit Dieselmotoren immer teurer sind.


    Beispiel: Bus mit Dieselmotor, Eigengewicht 8000 kg: 4870 DKK pro Jahr. Als Oldtimer: 1218 DKK
    Beispiel: LKW mit Dieselmotor, Gesamtgewicht 12000 kg: 3760 DKK pro Jahr, Als Oldtimer: 940 DKK


    Hier kann man alles einsehen: https://www.skm.dk/skattetal/s…/vaegtafgiftsloven#tabel2


    2. Versicherung. Wenn ein Fahrzeug älter als 30 Jahre ist, dann kann man es als Oldtimer zulassen. Dies passiert aber nicht automatisch. Die meisten Oldtimer-Versicherungen erlauben nur 6000 km pro Jahr und man darf nicht im Winter fahren. Man darf es auch nur als Hobby-KFZ benutzen, also nicht im täglichen Einsatz ... aber wie sie das kontrollieren/beweisen wollen, sehe ich nicht ein. Eine solche Haftplichtversicherung kostet für ein Fahrzeug (PKW, LKW, Bus) etwa 35 Euro pro Jahr. Mit Vollkasko immer noch spotbillig aber dann nach Tageswert des Fahrzeuges.



    Weiteres:


    3. TÜV. Wird ein Fahrzeug 30 Jahre alt, fährt man normal weiter und muss jedes 2te Jahr zum TÜV (mit Bus und LKW jedes Jahr). Nichts ändert sich, und man zahlt noch volle KFZ Steuer. Sobald es 35 Jahre alt wird, wird die KFZ Steuer reduziert aber man muss immer noch jedes 2te/1ste Jahr zum TüV. Will man das nicht, dann muss man es als Oldtimer zulassen. Man besorgt sich eine Oldtimer Versicherung und hakt irgendwo online im Internet bei den KFZ Behörden etwas ab, und dann mus das Fahrzeug nur zum TÜV jedes 8te Jahr (egal ob PKW, Bus, womo oder LKW)!!! Also geht ein LKW/Bus von 1 auf 8 Jahre!!!


    4. Kennzeichen. Die Kennzeichen für ein Oldtimer sind normal - man kann sie nicht von normalen Kennzeichen unterscheiden.


    5. Vorteile. Ist das Fahrzeug als Oldtimer zugelassen, braucht man kein Tachograph/Fahrtenschreiber. Es gibt für LKWs auch besondere Umweltzonen in zB Kopenhagen - dort darf man auch reinfahren.


    6. Historisch korrekt. Es ist mein Eindruck dass man mit dem historisch korrekten nicht so penibel ist. Die Versicherung will am meisten 2 Fotos vom Fahrzeug um zu sehen das alles "normal" aussieht.


    Lucas

  • Also in den Niederlanden ist es ziemlich einfach: wenn das Fahrzeug alter ist als 40 Jahre, ist es ein Oldtimer. Man bekommt von selbst ein schreiben, das man von da ab kein steuer mehr zahlen muss (nein, nichts mehr, Null). Es macht nichts aus wie es aussieht, und das Kennzeichen bleibt ganz gleich. TÜV jedes zweites Jahr, ein 'Oldtimerversicherung' ist wesentlich billiger - vorausgesetzt ist das man das Fahrzeug nicht gewerblich gebraucht.


    Es gibt noch eine Ausnahme-Regelung, wenn das Benzin (!) Fahrzeug alter ist als BJ 88, und nicht alter als 40 Jahre, da zahlt man dan 25% steuer. Gilt nicht für Diesel Fahrzeuge.


    Grüsse, Ron.

  • Spannend wäre sicher auch, wie es sich mit Fahrverboten verhält.


    Die Umweltzonenproblematik in Deutschland können Deutsche mit ihrem H-Kennzeichen umgehen, <Euro5/6 Fahrverbote nicht. Ausländische Fahrzeuge haben kein H...


    Frankreich macht es am Alter fest, was ziemlich viele von uns trifft, dafür sind viele Einschränkungen nur bei Notwendigkeit.


    Reisen durch Europa setzt mittlerweile einiges an Vorbereitung voraus, sollte man kein Euro6 Fahrzeug jünger als 2013 haben.


    Die üblichen Ratgeber haben LKWs und PKWs auf dem Schirm, für uns gibt es wenig bis keine Übersichten. Wer sowas hat: Immer her damit. ;)

  • Reisen durch Europa setzt mittlerweile einiges an Vorbereitung voraus, sollte man kein Euro6 Fahrzeug jünger als 2013 haben.


    oder einfach Ignoranz :joke: :D

    Grüße aus dem Remstal
    Stefan T 911
    17 Jahre mit einem O 302, und seit 2018 nun mit einem Van Hool T 911 unterwegs



  • Norwegen :


    Lkw / Busse juenger als 30 und ueber 7,5 t zahlen keine Kfz Steuer sondern Gewichtsabgabe. Abhaengig vom zGg. und faellig halbjaehrlich im Februar und August. Wer im Winter
    abmeldet zahlt logischerweise nur halb. Die Abgabe liegt zwischen 471 und 6932 Kronen jaehrlich. Fuer 2 achsige Fahrzeuge maximal 3769 Kronen. Fuer Luftfederung gibts Nachlaesse.


    Am 1. Januar des Jahres in dem das Fahrzeug 30 Jahre alt wird stuft das Finanzamt automatisch als Veteran ein und ab 7,5 t faellt die Steuer auf Null Kronen.
    Heisst die Gewichtsabgabe faellt weg und die uebliche Oldtimersteuer von 465 Kronen darf nicht berechnet werden da ja keine Kfz Steuer in diesem Sinne existiert. Der Rest zahlt 465 Kronen.


    Seit 2018 wird Kfz Steuer nicht mehr vom Finanzamt sondern von den Versicherungen kassiert. Und zwar Tagesgenau berechnet. Wer also z.B. monatlich Versicherung zahlt, zahlt auch fuer 30 oder 31 Tage Steuern.
    Das gilt nur fuer Oldtimer, Fzg. unter 7,5 t und alle die M1 sind.
    Die Zusage der Versicherung muss erst vorliegen, sonst keine Zulassung moeglich.


    Eine Oldtimerversicherung ist fuer Wohnbusse fast nicht mehr zu bekommen und wenn recht teuer. Ausserdem ist sie meist auf 8000 km jaehrlich eingeschraenkt. Keine Altagsnutzung erlaubt und einige erlauben
    keine Fahrten ausserhalb der Skandinavischen Laender.
    Eine normale Wohnmobilversicherung ist leichter zu bekommen, hat keine Einschraenkungen, ist aber abhaengig von dem was man will, Fahrzeugtyp und dem Kundenstatus bei der Versicherung.
    75% Rabatt ( auf den regulaeren Betrag ) ist das hoechste was man bekommen kann.


    Bsp. Ich zahle fuer meinen knapp 300 Euro jaehrlich. Versichert ist neben Haftpflicht : Glasbruch, Brand, Diebstahl, Einbruch, Vandalismus und Pannenhilfe bzw. Abschleppen zur naechsten geeigneten Werkstatt.


    Da das alles sehr individuell ist muss das mit der Versicherung vor Zulassung verhandelt werden.


    Ab dem 50. Geburtstag faellt der Tuev weg sofern " Erhaltenswert " im Brief steht. Das ist bei Wohnbussen nur dann moeglich wenn er laenger als Wohnmobil als seinem urspruenglichen Zweck gedient hat.
    Ginge bei meinem : 20 Jahre Bus - 34 Jahre Wohnmobil. Ist im Grunde aber Unsinn da ausser kein Tuev keine weiteren Vorteile.


    Alle M1 Fahrzeuge zwischen 3,5t und 7,5t muessen seit 2017 alle 2 Jahre zum Tuev, darueber jaehrlich. Gilt fuer alle unter 50 Jahre.


    Fahrzeuge die vor 1970 erstmalig zugelassen wurden, und ueber 7,5 t haben unterliegen einer vereinfachten Tuev Untersuchung.


    Ab 30 Jahre wird nicht mehr unterschieden zwischen Diesel und Benzin.



    Gruss
    Stephan

    You can`t buy happiness, but you can buy a Scania, which is the same ting.

  • Dieselfahrverbote werden in N abhaengig von den Umstaenden kurzfristig verhaengt.
    Bisher gabs das nur in Oslo und Bergen und auch nur im Winter.


    Aber wenn , gilt es fuer alle Diesel unter Euro 5.


    Allerdings gibt es in Oslo eine deutlich hoehere Maut fuer alte Diesel und Benziner.


    Duerfte fuer eure Reisen keine Gefahr sein solange ihr M1 und den Sender habt. Dann ist es wieder egal wie alt die Kutsche ist.



    Gruss
    Stephan

    You can`t buy happiness, but you can buy a Scania, which is the same ting.

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