Elektrische Ausstattung

Zitat von roxi

Es sind so viele Voll-Profis hier, da vielleicht einer von seine Ausbau Unterlagen

Unterlagen?
oh, stimmt, da war doch was - sollte ich doch irgendwann mal zu Papier bringen...
außer dem Hinterkopf und paar Post-It's und Schmierzetteln mit div. SIcherungs- und Klemmenbelegung hab ich da leider (noch) nix.

außerdem ist DAS Thema, abgesehen von der Frage der "richtigen" Seite des Motors , eins derjenigen, wo Du hier von drei Leuten mindestens fünf verschiedene Meinungen zu hören bekommst.

zum Ideen sammeln ist das Forum hervorragend, für die konkrete Planung und Umsetzung gibts zu viele Eckdaten. (Victron oder billig, wieviel Leistung brauch' ich in 230V?, 12/24/48V?, und und und...) - da musst Du Dir entweder selbst n Plan machen oder individuelle externe Hilfe bezahlen.

Gruß
Lutz

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230V AC: Dreiphasenverkabelung wie im Wohnhaus mit Sicherungen für L und N (Falls mal verdreht eingespeist) plus 12kVA Generator und 3x 3000VA Sinuswandler

24V DC: 6x 12V 210Ah Batts plus weitere 2 über Cytrix (Starter) zum Laden während der Fahrt sowie 3x Solarregler mit knapp 1,5kWp auf dem Dach, Bordelektrik aufgetrennt für Versorgung einiger Komponenten im Stand, wenige meist kleine 24/12V DC DC Wandler und 12V Steckernetzteile für Kameras etc. ansonsten alles auf 24V (Toilette und 2x Kühlschrank)

Hallo,
so kompliziert ist das nicht, du brauchst nur von der Denke her eine zentrale Stelle und das sind deine Wohnbatterien. Von daher kommt alles und da geht alles hin. Ladegerät, Wechselrichter, Trennrelais zu den Starterbatterien, Solarladeregler, alles kommt an die Batterien dran.
Nächstes Jahr habe ich mehr Ruhe, dann kann ich meine Plug&Play Zentralelektrik weiter austüfteln und auch ein Angebot vorlegen. Dazu passt Du eine Siebdruckplatte an geeigneter Stelle in deinen Bus ein, schickst mir diese und ich baue darauf die Elektrik. Siehe Foto in der Anlage.
Du bekommst dann das fertige Modul zurück und schliesst nur noch Batterien und ein Kabel von der Starterbatterie an. Oder kommst mit dem Bus zum Einbau eben her, ist in 1-2 Tagen gemacht.

Bis dahin dauerts aber noch etwas...

Hier noch ein Text zum Thema Batterieladung und Ausführung von Bordnetzen, den ich vor einiger Zeit mal verfasst habe und ständig überarbeite und der sich zum Einstieg in die Materie bewährt hat. Vielleicht hilft Dir das weiter.

Zitat

Zusammenfassung der Lademöglichkeiten der Bordnetz-Batterien während der Fahrt.
Voraussetzung: das Basisfahrzeug hat 24V.

1. 24V oder 12V Bordnetz, Batterien in 24V verschaltet

Bei einer 24V Batterieverschaltung ist die Konstellation relativ einfach, man nimmt ein Trennrelais und verbindet damit die Batteriebänke während der Fahrt.

Alle Theorien über stark unterschiedlichen Ladezuständen und damit verbundenen Batterieprobleme können durch jahrzehntelangen und tausendfachen Einsatz in allen gängigen Wohnmobilen der Welt widerlegt werden. Batterien werden seit je her immer so geladen und Ausgleichsströme sorgen dafür, dass die Batterien nicht überkochen.
Es funktioniert.

Wo man früher zu Relais mit D+ Steuerung über die Lichtmaschine gegriffen hat, gibt es heute die automatischen Cyrix Trennrelais von Victron. Diese schalten nach überschreiten einer Schwellspannung (13 bzw 26 Volt) automatisch und verbinden die Batteriebänke (Starter und Bord) miteinander. Der Clou ist hier die bidirektionale Funktion, so kann man zB. im Stand über gewonnene Solarenergie gleich die Starterbatterien mit aufladen. Einschränkungen gibt es bei Fahrzeugen mit Trennrelais und Minus-Abschaltung, hier sollte man auf ein D+ gesteuertes Trennrelais zurückgreifen.

Ladegeräte und Wechselrichter werden in 24V ausgeführt, die Kabelquerschnitte können deutlich dünner sein als bei 12V Installationen. Ein genereller Nachteil der Trennrelais-Lösung ist, dass man die Wohnraumbatterien, vor allem wenn es Gel-Batterien sind, nie 100% voll bekommt. Man muss alle paar Wochen mal ein Ladegerät mit Kennlinie anschliessen, welches die Batterien richtig voll lädt. Abhilfe kann hier ein 24-24V B2B Ladegerät mit Kennlinie zB. von Sterling schaffen.

Ab dem Punkt, wo die Spannungsversorgung dann in den Wohnraum zB. an ein Steuerpanel und von dort aus an die Verbraucher geführt wird, empfiehlt es sich, alle Verbaucher in 12V auszulegen und über einen DC/DC Konverter 24V->12V zu betrieben. Ersatzteile sind in 12V weltweit verfügbar und in jedem Zubehörshop oder sogar Supermarkt erhältlich. Das fängt bei Glühbirnchen an und endet bei Wasserpumpen, Kühlschrank oder sonstigen Ersatzteilen. Fast alles ist im Notfall in 12V deutlich einfacher zu besorgen.

Bei einer von 24 auf 12V konvertierten Spannung kann es allerdings Probleme beim Einsatz von Geräten geben, die hohe Impuls-Ströme ziehen. Dies sind zB. 12V Hifi-Verstärker (Bass-Spitze) oder nachgerüsteten Zentralverriegelungen aus dem PKW-Bereich. Hiermit haben DC/DC Konverter oft Probleme. Auch hyraulische Hubstützen aus dem Zubehörprogramm können oft nur mit 12V Pumpen geliefert werden und erfordern leistungsstarke oder mehrere parallel geschaltete Konverter. Die Lösung sind Victron DC/DC Konverter, welche problemlos parallel zu schalten sind, so dass sich auch hohe Ströme realisieren lassen.

2. 12V Bordnetz, Batterien in 12V verschaltet

Ein reines 12V Bordnetz unkompliziert und wartungsfreundlicher als ein 24V Netz, Wechselrichter und Ladegeräte sind im Defektfall auch unterwegs einfach zu besorgen. Einzig die Ladetechnik während der Fahrt ist aufwändiger als bei der oben genannte Lösung mit einem Trennrelais.

Oft genannt wird das Argument, dass man sich mit den Bord-Batterien in 24V Verschaltung zur Not auch mal selbst Starthife geben kann, normalerweise sollte dieser Zustand aber nie vorkommen wenn die Starterbatterien in Ordnung sind und man dort im Stand keinen Strom entnimmt. Sollte doch einmal der Fall vorkommen, dass man sich selbst überbrücken muss, kann man eine kleine vorkonfektionierte Kabelbrücke und lange Überbrückungskabel mitführen und die Bord-Batterien für den Startvorgang umklemmen.

Auf 12V verschaltet Batterien sind parallel verkabelt, so dass man im Gegensatz zu 24V Batteriebänken auch eine ungerade Anzahl Batterien einsetzen kann. Auch das unter 1. genannte Problem mit hohen Impuls-Strömen gibt es hier nicht.

Der größte Nachteil am 12V Netz sind die höheren Ströme bei gleicher Leistung im Bereich des Ladegerätes und Wechselrichters sowie der Batterieverkabelung und die dadurch benötigten höheren Kabelquerschnitte sowie die erforderliche aufwändigere Technik zum laden während der Fahrt.
Im folgenden beschreibe ich dazu drei Lösungsansätze:

2.1. laden mit einer extra Lichtmaschine
Das Laden mit einer separaten 12V Lichtmaschine ist recht populär, weil man zum einen eine saubere elektrische Trennung der beiden Stromnetze sowie einen recht hohen Ladestrom erzielen kann. Weiterhin kann man seine zusätzliche Lichtmaschine mit einem speziellen Laderegler ausstatten, der den Ladevorgang weiter optimiert. Nachteil ist der einmalige hohe Aufwand der Installation.

2.2. Laden mit einem B2B Ladegerät
Von Sterling gibt es Battery-to-Battery Ladegeräte mit Kennlinie und Remote-Control Bedienteil. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen: 12-12V, 24-24V, 12-24V und 24-12V. Letzteres braucht man bei der hier beschriebenen Anwendung. Der "B2B 241230" lädt die Wohnraumbatterien mit 30 Ampere und sauberer Kennlinie, weiterhin schaltet er sich automatisch ein, wenn die Fahrzeugspannung ansteigt, sprich wenn der Motor läuft und die Lichtmaschine lädt. Fällt die Spannung wieder ab (Starterbatterien zu leer oder Motor wird abgestellt) wird der Ladevorgang beendet. Das funktioniert in der Praxis hervorragend und ist die optimale Konstellation weil sie keine Fehler zuläßt, jedoch ist das Sterling B2B Ladegerät mit ca. 400 EUR nicht ganz billig.

Waeco und Victron haben deutlich günstigere "DC/DC Konverter mit Ladefunktion" im Programm, mit welchen man auch seine Bord-Batterien laden kann, diese haben jedoch nur eine einstellbare maximale Spannung und verfügen nicht über eine Ladekennline. Man sollte von einer Batterieladung mit diesen Geräten absehen, weil sie ein erhöhtes Maß an Kontrolle erfordern und man durch falsche Ladung die Lebensdauer seiner Bord-Batterien drastisch verkürzen kann.

2.3 Laden mit Wechselrichter und 230V Ladegerät
Eine recht unkonventionelle aber sehr gut funktionierende Lösung ist das laden der Bord-Batterien mittels Wechselrichter und Landstrom-Ladegerät.
Ein gutes 230V Ladegerät hat man in der Regel schon an Bord, um die Batterien zu laden, wenn man über 230V Landstrom verfügt. Warum also sollte man dieses nicht auch während der Fahrt benutzen? Man installiert dazu einen 24V->230V Wechselrichter, der über die Fahrzeugbatterien betrieben wird und 230V für das Landstrom-Ladegerät liefert. Verläßt man nun seinen Stellplatz, steckt man den Landstromanschluss aus und verwendet statt dessen den Wechselrichter zur Speisung des Ladegerätes bzw. des gesamten Bordnetzes.

Der Wechselrichter kann günstig ausgeführt sein, weil 230V Ladegeräte in der Regel keine saubere Sinus-Spannung benötigen, allerdings sollte man ihn automatisch ein- und ausschalten. Dazu ist ein Fernschalter-Anschluss am Wechselrichter hilfreich, welchen man über ein D+ gesteuertes Relais betätigen kann. Keinesfalls sollte man die Batterieleitung des Wechselrichters schalten.

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Edit: Huch, das war mein 6.666 Beitrag, danke an Rüdiger fürs Bescheid sagen

Zitat von Sputnik

bemühe einfach mal die Suche oder schau Dir meinen Blog (oben zw. Galerie und Karte) an ...

Helmar, sei mir nicht böse aber für jemanden, der mit Elektrik nicht so bewandert ist, ist deine 3-Phasen Installation nicht wirklich geeignet. Für Dich bzw. deinen Bus mag das Zweckmässig sein aber empfehlen kann man das wirklich nur, wenn jemand genau weiss, was er tut und dann hat er in der Regel auch genug Plan, sich seine eigene Lösung zu bauen.

Weniger ist mehr, das ist oft auch im Wohnbus sinnvoll. Von vorneherein den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten ist immer meine erste Empfehlung.

Zitat von Martin O307

ber empfehlen kann man das wirklich nur, wenn jemand genau weiss, was er tut und dann hat er in der Regel auch genug Plan, sich seine eigene Lösung zu bauen.

Weniger ist mehr, das ist oft auch im Wohnbus sinnvoll. Von vorneherein den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten ist immer meine erste Empfehlung.

Ich weiss was ich tue - das was Helmar aber gemacht würde ich als Elektromeister sicher nicht in meinem Wohnbus verbauen - aber es gibt kaum einen Punkt der mehr Gesprächsstoff bietet als die Elektroanlage . Das beginnt bei der Art der Nutzung / wann wird er genutzt / wieviel Personen nutzen den Bus / was wird verbaut bei WC- Küche - Bad ect. Mach mal eine Aufstellung über deinen Wohnbus, dein Reiseverhalten, Personenzahl dann wird es klarer

Zitat von Stefan WN-O 302

Mach mal eine Aufstellung über deinen Wohnbus, dein Reiseverhalten, Personenzahl dann wird es klarer

Genau, und ob Du Gas im Bus willst. Dann sieht alles gleich viel entspannter aus.

Zitat von Stefan WN-O 302

Ich weiss was ich tue - das was Helmar aber gemacht würde ich als Elektromeister sicher nicht in meinem Wohnbus verbauen - aber es gibt kaum einen Punkt der mehr Gesprächsstoff bietet als die Elektroanlage . Das beginnt bei der Art der Nutzung / wann wird er genutzt / wieviel Personen nutzen den Bus / was wird verbaut bei WC- Küche - Bad ect. Mach mal eine Aufstellung über deinen Wohnbus, dein Reiseverhalten, Personenzahl dann wird es klarer

Deswegen bin ich ja auch Ingenieur ... Aber im Ernst: Weniger ist mehr ... Da bin ich dabei ! Wenn aber schon eine gewisse Basis da ist und diese (sinnvoll) vervollständigt werden will, dann kann das so enden wie bei mir ... aber ja zugegeben: Mehr wäre grober Schwachsinn ... Außer vielleicht noch Dopplung der Bordbatteriebänke damit die Klimas bei der Siesta komplett durchlaufen können Es gibt insbesondere im Allradbereich noch deutlich komplexere Anlagen aber diese sind meist nur für wenige finanzierbar ... Man kann aber wenn man sich mit der Materie befasst schon einige Euros sparen wenn man "passend" zusammenstellt und das ein oder andere nette aber meist nicht erforderlich Feature auslässt ... Wie Stefan schon schrieb: Es gibt kaum ein Gewerk im Wohnbus mit mehr Gesprächsstoff ...

Zitat von Sputnik

Man kann aber wenn man sich mit der Materie befasst schon einige Euros sparen wenn man "passend" zusammenstellt

Genau DAS ist die Kunst dabei. Und wenn man sich mal auf Neuland traut, gehts auch für ein Bruchteil der "vielfach bewährten" Technik.

Jupp, teuer (z.B. direkt beim professionellen Ausbauer) kann jeder, die Kunst ist das "Preis-Leistungs-Verhältnis" ... immerhin ist es ja "nur" ein Hobby oder der Alterswohnsitz ...

Zitat von roxi

Wir würden gerne darauf verzichten, einen Induktionsherd haben wir immer dabei, falls es Stom gibt

Der Herd ist das kleinste Problem. Ein Kühlschrank auf Strom braucht einiges und eine Diesel-Standheizung zieht auch gewaltig Energie. Das ist im Sommer alles kein Problem, genug solar gleicht das aus, aber das kostet eben alles. Auch brauchst Du deutlich mehr Batterien.
Im Winter wirds dann echt schwierig. Der Speziliner hat 1kW Solar auf dem Dach, weil er auch im Winterurlaub unterwegs ist und ohne Gas auskommt.

aber auch der Speziliner wird mit 1kWp im Winter bei mehr als zwei bis drei Tagen nicht ohne Generator oder Landstrom auskommen ... die Sonne steht zu flach selbst bei optimalen Bedingungen (keine Wolken, saubere Module und Minusgrade -> dann ist der Wirkungsgrad noch besser und der Kühlschrank verbraucht weniger Energie falls Außenluft"spülung" so wie ich es vorhabe)

wenns nur Kühlschrank und Standheizung wären...

das grüßte Problem ist der Espresso-Automat

dafür habe ich immer Feuer vor dem Bus ! So ein Einfachst-Italien-Espresso-Gerät in der entsprechenden Größe kann echt was ! Vor allem unvergleichbaren Geschmack (wenn die Bohne / Pulver stimmt) ... und das ganz ohne Strom !