Interesse an modularer Wohnbus-Elektroanlage?

  • Hallo Leute,


    das Thema Elektrik interessiert mich beim Wohnbus sehr, insbesondere die möglichst effiziente Nutzung verschiedener Spannungsquellen, um möglichst wenig den Generator zu nutzen.


    Nun habe ich beim Mitlesen und Recherchieren gesehen, dass es bisher noch keine wirklich 100-prozentige Fertiglösung für die Bedürfnisse von Wohnmobilen/Wohnwagen/Wohnbussen gibt, was auch an den teils sehr individuellen Anforderungen liegt. Daraus habe ich eine Idee geboren:


    Wie wäre es denn, wenn es einen Basis-Schaltschrank gäbe, der über einen 230-V-Ausgang mit Klemmen für feste Installationen und 1-2 Steckdosen sowie einen Landstrom-Eingang verfügt und den man für seine individuellen Bedürfnisse jeweils mit Module für die verschiedenen Speisungen erweitert? Also wer zum Beispiel seine Elektroanlage über die Lichtmaschine und Solarzellen speist, der steckt ein Modul für einen 24-V-Starterkreis und ein Solarreglermodul ein. Die Software wäre zentral bereits im Schaltkasten integriert und das Modul würde sich selbst anmelden. Wer einen zusätzlichen 230-V-Generator hat, für den könnte man ein extra Modul vorsehen, was diesen automatisch starten könnte bei Bedarf. Zu überlegen wäre auch, ob man die Anschlüsse und entsprechende Elektronik für die Batteriebank gleich integriert, andererseits könnte man hier auch über ein Modul wählen, ob man 12 oder 24V haben will.


    Die Handhabung des Systems würde ich über einen graphischen Touchscreen realisieren, da ich diese 5-Tasten-Steuerungen mit Alphanumerischen LCD-Displays extrem Anwenderfeindlich finde. Auch wäre eine LAN-Schnittstelle und eine Fernsteuerung über ein Web-Interface oder eine Steuerungssoftware eine Überlegung wert.


    Ihr seht, in welche Richtung meine Überlegung geht? Was haltet ihr von so einer Idee? Wenn hier allgemeines Interesse bestehen sollte, würde ich mich mal eingehender damit beschäftigen und ein Konzept erarbeiten.


    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir mal ein Bisschen Feedback zu der Idee gebt.


    Grüße aus Moskau,
    Justin

    Grüße aus Moskau,
    Justin
    In meinem Blog In aller Welt berichte ich über meine Wahlheimat Russland und über das Reisen auf 4 Rädern, auch wenn bisher ohne Wohnbus

  • Hast du etwa etwas ähnliches vor? Wäre ja nur die logische Konsequenz aus dem Fehlen eines entsprechenden Angebots am Markt :D

    Grüße aus Moskau,
    Justin
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  • Moin Justin
    oh, es gibt Nachwuchs in der Gruppe der Frickler - ist ja auch unterbesetzt hier 8)


    dass es bisher noch keine wirklich 100-prozentige Fertiglösung für die Bedürfnisse von Wohnmobilen/Wohnwagen/Wohnbussen gibt, was auch an den teils sehr individuellen Anforderungen liegt.


    ne 100% Lösung wirds nie geben, die einzelnen Gegebenheiten und Anforderungen sind einfach zu verschieden.
    van daher ist Deine modulare Idee schonmal gut.
    in der Richtung gabs ja auch schon den Wollmilchsau-Fred.


    insbesondere die möglichst effiziente Nutzung verschiedener Spannungsquellen, um möglichst wenig den Generator zu nutzen.


    Effizienz ist n ganz wichtiges Thema im Bus.
    richtig Potenzial seh' ich da im Moment bei der Nutzung der Solarpaneele, effektiven Heizungen und intelligenter Steuerung.


    Wie wäre es denn, wenn es einen Basis-Schaltschrank gäbe, der über einen 230-V-Ausgang mit Klemmen für feste Installationen und 1-2 Steckdosen sowie einen Landstrom-Eingang verfügt und den man für seine individuellen Bedürfnisse jeweils mit Module für die verschiedenen Speisungen erweitert? Also wer zum Beispiel seine Elektroanlage über die Lichtmaschine und Solarzellen speist, der steckt ein Modul für einen 24-V-Starterkreis und ein Solarreglermodul ein. Die Software wäre zentral bereits im Schaltkasten integriert und das Modul würde sich selbst anmelden. Wer einen zusätzlichen 230-V-Generator hat, für den könnte man ein extra Modul vorsehen, was diesen automatisch starten könnte bei Bedarf. Zu überlegen wäre auch, ob man die Anschlüsse und entsprechende Elektronik für die Batteriebank gleich integriert, andererseits könnte man hier auch über ein Modul wählen, ob man 12 oder 24V haben will.


    Die Handhabung des Systems würde ich über einen graphischen Touchscreen realisieren, da ich diese 5-Tasten-Steuerungen mit Alphanumerischen LCD-Displays extrem Anwenderfeindlich finde. Auch wäre eine LAN-Schnittstelle und eine Fernsteuerung über ein Web-Interface oder eine Steuerungssoftware eine Überlegung wert.


    mit dem zentralen Schrank ist das sone Sache. Platz, nur sinnvoll bei Neuausbau, armdicke Kabelbäume.
    ich finde die verteilten Lösungen mit ner trotzdem zentralen Intelligenz mittlerweile cleverer - vor Allem das ganze 12/24V Zeug gehört in den Keller zu den Batts.


    dann wären da noch die ganzen Mitbringsel, die nun mal Jeder hat: Heizung(en), Klima, TV, Sat, Internet, Soundsystem, Navi, Kameras, Beleuchtung jeglicher Coleur, etc.
    das zeug, was ICH im Bus hab, ist schon bis zum letzten Bit zerlegt und reverse-engineert, beim dekodieren von weiterem Zeug kann ich helfen.
    wenn Du wirklich ne universelle und effiziente Lösung suchst, wirst Du das ganze Zeug clever in Deine Steuerung integrieren müssen - sonst hast' nur noch n zusätzliches Panel mit Touch-Bedienung.


    weiteres ganz wichtiges Thema:
    zentrale Steuerungen sind cool und für besonders effiziente Lösungen zwingend nötig - aber was ist, wenn DIE dann ausfällt?
    ich hab das deswegen dann wieder verworfen, und mach lieber viele kleine spezialisierte Modulchen, die 'dieselbe Sprache' Richtung Zentrale sprechen, aber in sich völlig autark funktionieren.


    Ihr seht, in welche Richtung meine Überlegung geht? Was haltet ihr von so einer Idee? Wenn hier allgemeines Interesse bestehen sollte, würde ich mich mal eingehender damit beschäftigen und ein Konzept erarbeiten.


    klar, ich frickel ja auch schon ne Weile an dem Thema..
    mach mal.


    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir mal ein Bisschen Feedback zu der Idee gebt.


    bitte, gerne.
    bei verschiedenen Teillösungen Richtung Webasto, Truma, Hezingsregelung, und Batteriemanagement bin ich schon recht weit. die Hardware steht, es fehlt noch ein wenig Code für die Atmels.


    Gruß
    Lutz

  • Ich bin ja eigentlich ein Freund von analoger Steuerung mit einzelnen Schaltern und Anzeigen für jedes System, ähnlich wie im Flugzeug-Cockpit. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich von der analogen Tontechnik komme es nicht mag, Anzeigen und Funktionen umzuschalten, ich habe lieber alles immer im Blick. Allerdings ist es mit analoger Technik schwieriger, die Effizienz zu erzielen, die eine digitale Lösung erziehlt.


    Dein Einwand gegen den zentralen Schaltschrank ist absolut richtig, das liegt daran, dass du einen Bus hast und über praktische Erfahrung verfügst. Ich spiele das momentan alles nur theoretisch durch. Wäre die Idee, die Komponenten in sich abgeschlossen zu entwickeln und über LAN mit der Zentraleinheit zu verbinden. Sprich: Programmierung und Kontrolle über die Zentraleinheit (oder einen einfachen PC mit Software), wenn die Programmierung jedoch steht, arbeitet die Komponente auch ohne Kontakt zur Zentraleinheit. Über dasselbe LAN könnten dann die Komponenten auch untereinander kommunizieren, wenn zum Beispiel die Batteriebank meldet, dass die Spannung zu schwach ist und der Solarregler meldet, dass die Sonne nicht scheint, dann schlussfolgert die Generatorsteuerung, dass sie jetzt gefragt ist. Müsste also im Bus irgendwo ein Switch stehen, der alle Komponenten und die Zentraleinheit zu einem Netzwerk zusammenfasst, die Zentraleinheit ist aber nicht der Kopf. Die einzelnen Komponenten müssen dann eben so programmiert werden, dass wie alle wissen, welche Komponenten noch existieren und welche Messwerte und Zustände der anderen Komponenten für die jeweilige Komponente interessant sind.


    Ist nach meinem Wissen programmiertechnisch machbar, sogar mit einem relativ intuitiven Anwenderinterface. Dafür würde ich dann aber im Endeffekt einen Programmierer bezahlen, denn das übersteigt meine Fähigkeiten massiv. Wäre also nur eine Variante, wenn es für solch eine Lösung auch einen realistischen Markt gäbe.


    Edit: Der Wollmilchsau-Thread hat mich auch zum Teil inspiriert ;) Ich fände ein Netzwerk im Bus sowieso interessant, auch wegen der Fernwartungs-Möglichkeiten, IP-Telefonie, etc. Im Endeffekt wird hier dann sowas wie "Fly-by-Wire" im Flugzeugbau draus :)

    Grüße aus Moskau,
    Justin
    In meinem Blog In aller Welt berichte ich über meine Wahlheimat Russland und über das Reisen auf 4 Rädern, auch wenn bisher ohne Wohnbus

  • Dafür würde ich dann aber im Endeffekt einen Programmierer bezahlen, denn das übersteigt meine Fähigkeiten massiv.


    Mist, ich hatte schon gehofft....


    Zitat

    und über LAN mit der Zentraleinheit zu verbinden


    Ethernet wär zwar ideal, war auch mal meine Wahl - ich komm aus der Ecke :D , aber völlig overdozed, es treibt den Aufwand an der Peripherie unnötig hoch.
    denk nur an die ganzen aktiven PWM- Controller pro LED-Leiste, die PIR-Melder innen und außen, die ganzen Temp-Fühler, ...
    wenn Du "theorethisch durchdenkst" sieh's ersmal als Medium ohne Namen - kann ja irgendwas sein, RS232/485, LIN (ich vermeide mal CAN, da werden die meissten hier aggressiv 8) ), WLAN, BT, nRF24, Xbee, was auchimmer. idealerweise genauso modular wie das gesamtkonzept, kann sich dann Jeder aussuchen.


    das Problem liegt in jedem Fall an dem Protokoll. was quick'n dirty gefummeltes oder was durchdachtes. da hab ich aber im Wollmilch-Fred ne brauchbare Basis gefunden.



    Zitat

    sogar mit einem relativ intuitiven Anwenderinterface.


    gibts als open Source auch schon relativ fertig aber trotzdem flexibel - Stichwort Smarthome, Details bei der Wollmichsau.



    Zitat

    wenn zum Beispiel die Batteriebank meldet, dass die Spannung zu schwach ist und der Solarregler meldet, dass die Sonne nicht scheint, dann schlussfolgert die Generatorsteuerung, dass sie jetzt gefragt ist.


    jo, gibts bei den üblichen Kandidaten der Szene aber schon fertig.
    den Mehrwert Deiner Lösung wirst Du nur durch das Schauen über den Tellerrand erreichen - und das geht nur mit Open Source hard- und Software. und schon war's das wieder mit dem Geld verdienen damit. :D
    appropos Tellerrand und Dein Beispiel:
    bei viel Sonne und vollen Akkus aber geringer Außentemperatur kann es besser sein, die stromhungrige Dieselheizung statt der Alde zu nutzen. natürlich in Abhängigkeit von (Dusch-) Uhrzeit, Tankstand Gas/Diesel und Temperatur der Wasserboiler. oder dann doch die E-Patrone befeuern? mit wieviel Last aus dem (wann war der letzte Anschluß am) Landstrom? oder doch die Standklima auf Heizen stellen? was sagt der Online- Wetterdienst für die aktuelle GPS-Position in Bezug auf Sonne und Temperatur? wie war die Ladekurve der Akkus zuletzt? - erstmal in der Float-Phase bleiben, oder mal nen kleinen Zyklus einlegen?
    Du verstehst, was ich meine? richtig effektiv wirds erst, wenn Du Daten von ALLEN beteiligten Systemen bekommst und die dann auch beeinflussen kannst. Sowas in der Richtung hat ja auch der Merge von Alde und Truma gebracht - das neue Alde-Panel hat nicht nur nen Duomatic- Sensor, es kann auch die Truma Klima steuern...


    Gruß
    Lutz

  • dit: Der Wollmilchsau-Thread hat mich auch zum Teil inspiriert ;) Ich fände ein Netzwerk im Bus sowieso interessant, auch wegen der Fernwartungs-Möglichkeiten, IP-Telefonie, etc. Im Endeffekt wird hier dann sowas wie "Fly-by-Wire" im Flugzeugbau draus :)


    wie jetzt?
    es gibt tatsächlich Leute, die keine Festnetz-Nummer, kein NAS und nichtmal ein FAX-Gateway im Bus haben???


    8|

  • wenn ich das hier so lese ?(


    Gibt auf dem Display noch Platz damit ich sehen kann, ob mein Helikopter noch betankt ist!!?? :D






    LG


    Helmut

  • Die Berliner Festnetznummer hab ich hier in Moskau sowohl zu Hause mit nem Gigaset, als auch im Handy. Aber Fax? Wozu brauchst du denn sowas? Da wurde mal sowas erfunden, das nennt sich glaub ich E-Mail oder so :D


    Mein letztes Fax hab ich geschickt, als ich mein Gewerbe angemeldet hab :)

    Zitat

    Ethernet wär zwar ideal, war auch mal meine Wahl - ich komm aus der Ecke :D , aber völlig overdozed, es treibt den Aufwand an der Peripherie unnötig hoch.
    denk nur an die ganzen aktiven PWM- Controller pro LED-Leiste, die PIR-Melder innen und außen, die ganzen Temp-Fühler, ...

    Du hast recht, ich hatte nur gedacht, wenn ich sowieso Ethernet-Dosen im ganzen Bus verteile und ihn komplett verkable, dann bietet es sich ja an, die Infrastruktur mit zu nutzen. Ansonsten bliebe ja, wenn man weniger Aufwand treiben will, nur irgendwas kabelloses. Davon bin ich aber eher weniger ein Freund, weil störanfällig. Grundsätzlich bin ich der Meinung: Was man mit Kabeln realisieren kann, sollte man auch mit Kabeln realisieren.

    Zitat

    den Mehrwert Deiner Lösung wirst Du nur durch das Schauen über den Tellerrand erreichen - und das geht nur mit Open Source hard- und Software. und schon war's das wieder mit dem Geld verdienen damit. :D

    Pfui Teufel Open Source :D Es sei denn, eine Art Basis-System entwickeln und das Protokoll offenlegen, damit auch Drittanbieter nach Gusto Komponenten entwickeln können, oder, wenn mein System populär werden sollte, können auch Klima- und Heizungshersteller und ähnliche die Schnittstelle integrieren..


    Trotzdem bin ich der Meinung, dass es in diesem Bereich Handlungsbedarf gibt.

    Grüße aus Moskau,
    Justin
    In meinem Blog In aller Welt berichte ich über meine Wahlheimat Russland und über das Reisen auf 4 Rädern, auch wenn bisher ohne Wohnbus

  • Gibt auf dem Display noch Platz damit ich sehen kann, ob mein Helikopter noch betankt ist!!?? :D

    Kann man alles integrieren :D Zur Not wird ein zweites Display angeschlossen

    Grüße aus Moskau,
    Justin
    In meinem Blog In aller Welt berichte ich über meine Wahlheimat Russland und über das Reisen auf 4 Rädern, auch wenn bisher ohne Wohnbus

  • Gibt auf dem Display noch Platz damit ich sehen kann, ob mein Helikopter noch betankt ist!!?? :D


    gute Idee - wenn die Daten der Solaranlage schlechter werden, schick' ich die GPS-Daten als Waypoints an die Groundcontrol meines Multikopters, und lass den das Laub von den Panels blasen...


    :great:

  • So ungefähr hätte ich mir dass gedacht, ;)


    was noch geil wäre, wenn ich sehen könnte ob in Florenz, bei meinem lieblings Italiener, am Abend noch ein Tisch für vier Personen frei ist,


    also das wär der Hammer :thumbup:

  • Hier kommt nun das IP-Telefon ins Spiel. Dann ruft die Zentraleinheit mittels Sprachausgabe und -erkennung eigenständig bei deinem Lieblingsitaliener an und reserviert notfalls noch einen Tisch ;)

    Grüße aus Moskau,
    Justin
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