Soooo... vielen Dank für die vielen Glückwünsche und auch schon erteilten Tipps und Ratschläge! Zunächsteinmal: Der S80 ist endlich bei uns, auf eigener Achse überführt! Soviel dazu...
Für alle die, die ganze Story lesen wollen erscheint demnächst ein Kurzroman, dazu hier schonmal die Zusammenfassung:
Am Sonntag morgen gegen 07.00 gings los, mit einem hübschen kleinen Leihwagen, der die tolle Angewohnheit hatte ca. jede Std. einmal die Sitzheizung komplett aufzudrehen. Eine Bedienelement wie es im Handbuch ( schon der Knaller sowas raussuchen zu müssen...) steht, gab es nicht! Also munter weiter den Pobbes verbrutzeln lassen...
Da das kleine Vehikel doch recht flott war haben wir einen Teil der Erdkrümmung recht schnell überwunden und konnten den Verkäufer bereit 2 Std. vor geplanter Ankunft darüber informieren , daß es früher werden würde. Die Antwort fiel leider negativ aus und so ließ ich es etwas langsamer angehen...
Nach einigen "interessanten" Landstraßenabschnitten , die mir ein recht flaues Bauchgefühl bei dem Gedanken an die Rückfahrt mit einem Reisebus bescherten, sah man das Teil schon auf einem Parplatz stehen... Da wir noch ein wenig Zeit bis zum eintreffen des Verkäufers hatten, konnte ich das ganze Ausmaß der Anschaffung schonmal aus nächster Nähe betrachten. Obwohl ich schon sehr gute Bilder im Vorfeld von einem Forenmitglied bekommen hatte (VIELEN DANK nochmal an dieser Stelle) und man , wenn man schonmal das ein oder andere alte Fzg restauriert hat, davon ausgehen konnte, daß es in Realität meist noch schlimmer aussieht, war ich von der Art wie man ein Fahrzeug versucht mit einfachsten Mitteln optisch zu "verschönern" ziemlich getroffen. Meine Freundin war allerdings hellauf begeistert und sie bemerkte sofort, daß ich alles andere als glücklich dreinschaute. Gut, nun war es gekauft und ich hoffte darauf, daß der technische Zustand wenigstens halten würde was im Vorfeld besprochen wurde.
Zu unserer Überraschung tauchte nun aber nicht der eigentliche Eigentümer, sondern ein Bekannter auf, der mitteilte, daß der Verkäufer leider verhindert sei. Ok, nur daß er auch keinerlei Ahnung von dem KOM hatte war jetzt nicht mehr lustig. Er sei das Fzg nie gefahren und hätte nichteinmal einen Führerschein dafür... Ach ja, ich bin ja leiderprobt und fragte nur nach den wichtigsten Kniffen die er auch beantworten konnte. Leider war mir das mit dem Splitgetriebe nicht klar, da der Wagen mit 5 Gang angeboten wurde. Das flaue Gefühl nahm also nochmal zu...
Dank der Tipps eines weiteren Forenmitgliedes habe ich mir noch einige technische Bereiche des Fzg´s angeschaut und mir missfiel das Fehlen einiger Mutter/Schrauben der Steckachse, die verbliebenen waren zudem nicht einmal richtig fest. Soweit es möglich war zog ich die verbliebenen an und hoffte für den Weg zum Zwischenstopp Linz das Beste.
Nach dem Check der Lichtanlage zog der Bekannte des Verkäufers von dannen und wir standen wieder allein auf dem Parkplatz-- mit nem Bus!
Ich habe dann erstmal ein paar Trockenübungen auf dem Platz gemacht und mußte später feststellen, daß das auch das letzte mal war an dem es mir gelang den Rückwärtsgang einzulegen.
Und nun ging es los!
Überraschenderweise kam ich nach einigen Metern schon sehr gut mit der Größe des Fahrzeuges zurecht. Die Anspannung legte sich und erst als der erste ernste Anstieg kam, wurde mir ganz schnell klar, daß ich sehr schnell lernen mußte mit dem Getriebe klarzukommen.
In den Bergen wird es schneller dunkel und nach ca. 50km bemerkte ich im Leerlauf, das Aufflackern der Öldruckleuchte. Sofort auf einen Parplatz und nach Öl geschaut. War knapp über Minimum, was allerdings gar nicht gefiel, war ein Zischen aus dem Kühlwasserbehälter. Also mit dem Leihwagen zur nächsten Tankstelle und Öl sowie Wasser besorgt und ... die Steckachsschrauben wieder nachgezogen...
Ne kurze Zeit später gings dann auf die Autobahn, leider fehlte uns für den Bus eine Mautbox, die es aber nur an ausgewählten Verkaufsstellen gab. Also erste Raststätte angesteuert, Leihwagen getankt, nochmal Wasser kontrolliert, die ominösen Steckachsschrauben wieder nachgezogen und dann festgestellt, daß das Kennzeichen hinten weg war. Mittlerweile war es schon recht dunkel und wir mußten den ganzen Weg im Schneckentempo zurückfahren, immer in der Hoffnung, das Kennzeichen irgendwo am Straßenrand bzw an den Orten liegen zu sehen, an denen wir gehalten hatten.
Nach der langen Fahrt und der zugegebenermaßen etwas unentspannten Überraschungen gab mir die Nummer langsam den Rest, ich habe in meinem Leben bereits an die 50 Fahrzeuge aus allen Teilen der Welt geholt, aber das war jetzt einfach ne beschi....e Situation! Die Chancen das Teil wiederzufinden sanken mit jeder vergeblich untersuchten Stelle weiter und langsam kamen wir wieder zum Ausgangspunkt zurück. Und da, kurz bevor wir auf den Parkplatz auffuhren blitzte es im dunklen auf... da lag es! Noch auf dem Parkplatz... mir ist schon echt lang nicht mehr so ein Stein vom Herzen gefallen!!!
Also wieder zurück zum Rastplatz wo der S80 auf seine neuen Besitzer wartete... ich wollte nur noch nach Linz!Unsere Bekannten fragten auch schon nach, ursprünglich wären wir ja schon längst dort gewesen. Nach einigen weiteren Raststätten und ner Tour durchs Wohngebiet, war die Fahrt für den Tag vorbei!
Nach ner recht kurzen Nacht, beschloss ich so entspannt wie irgend möglich den längsten Abschnitt anzugehen, was bedeutet: Soviel wie möglich reparieren.
Zunächst stand aber noch die Reklamation des Leihwagens an, dessen Sitzheizung mittlerweile dem Hintern meiner besseren Hälfte zugesetzt hat. Also zum Stützpunkt Linz und jetzt kommt die dümmste Geschichte die ich je erlebt habe: Das Fahrzeug verfügte offiziell und laut Handbuch über keine Sitzheizung, ABER es war ein Fahrersitz mit Sitzheizung verbaut, dessen Druckschalter ebenfalls am Sitz außen angebracht war. Die Kabel liegen wohl immer ... Tja, ab da fühlte sich keiner mehr zuständig. Offiziell ein Bedienungsfehler, aber an einem Auto was so gar nicht ausgestattet ist. Zumindest mußte das Teil erstmal wieder nach Deutschland, also ging die Tour nach den Reparaturen ( vor allem der Steckachse) weiter...
Es folgten die ersten problemlosen 100km, dann zum Routinestopp auf einen Rastplatz bzw auf die Ausfahrtspur zum Rastplatz und nun folgte was bei dem ich mich fühlte wie in einem surrealem Tagtraum, mitten auf der Fahrbahn, zur Hälfte schon auf dem Rastplatz stand ein Straßenwachtfahrzeug, ein 12t LKW dessen Fahrer mit einem Hydraulikgreifer, seelenruhig kleine Grashäufchen auf die Ladefläche schaufelte, nicht nur, daß er hätte auch auf dem Rastplatz parken können um das Risiko zu minimieren, daß es zu schweren Auffahrunfällen auf der Abfahrt kommt, nein er versuchte auch noch die winzigsten Grasbüschel mit dem Greifer aufzulesen. Mittlerweile standen auch schon diverse LKW hinter dem Bus und der Typ auf dem LKW zog sich schon die Aufmerksamkeit diverser Rastplatzbesucher zu. Wäre n Topp Y-tube Video geworden... Naja, irgendwann fuhr dieser Typ wirklich los und wir wollten nur noch weiter... tja, bis auf ein "KLACK" kam nur leider nicht mehr nach Betätigung des Anlasserknopfes.