Wohnbus als Wohnung - Erfahrungen

  • Hallo!


    Ich plane, meinen Wohnsitz in meinen zukuenftigen Wohnbus zu verlegen und suche Leute, die bereits in Ihrem Bus wohnen. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Koennt Ihr mir ein paar Tips geben?


    Viele Gruesse,


    Manjo

    MAN 16.256 - Wooden Smarthouse

  • Na, oft fährt der Herr wohl nicht aus, dem Blumen-Bukett vor der Stossstange nach zu urteilen.


    Wohnen im Bus ist scheinbar ganz gut machbar, in meinem hat die letzten vier Jahre ein Wandermönch ordiniert... Problem ist die Meldepflicht, denn ohne Immobilie kann man sich nicht melden. Ohne Meldeschein gibt's keine Dokumente, nicht einmal zulasssen kann man den Bus auf die Wohnadresse Kennzeichen...


    Technisch sollte es kein Problem geben, wenn man bei Isolierung und Heizung an das vorherrschende Klima gedacht hat. Die Stromversorgung wird sicher spannend, wenn Aussenstrom selten zur Verfügung steht. 1600 Ah zyklenfeste Batterie (z.B. Exide Multicraft) würde ich als Minimum veranschlagen. Wenn man Kerzenschein (auch zu Heizzwecken) liebt, kann's auch mit 800 gehen. Bloss würde ich keine leicht brennbaren Vorhänge installieren. Wasser und Entsorgung sind in unseren Gefilden sicher weniger problematisch, für einen Ein-Personen-Haushalt sollten 300/300l schon reichen.


    Blöd wird's wahrscheinlich, wenn das Ding einmal für eine Woche in die Werkstatt muss. In der Nacht wird man kaum im aufgebockten Bus in der Halle schlafen können und tagsüber stören die Mechaniker gewaltig. Aber ansonsten spiele ich auch mit der Idee, per Wohnbus den Winter im Süden zu absolvieren und damit am Heizmittel zu sparen. Ist auch eine Frage, wie man seine Brötchen verdient...


    Ganz übel ist die Kommunikationsseite vom Bus aus - mit GPRS ist nicht jeder Landstrich gesegnet, und im Ausland gibt's ohne Wohnadresse und Bankverbindung auch keinen Handy-Vertrag. Zu Roaming Tarifen Teleworking zu betreiben dürfte aber verkehrt gedacht sein. Also wird man, so man's braucht, in der Nähe von Ethernet-Stecckdosen und damit auch Aussenstrom stehen und dann ist der Bus so gut wie jede andere 36 m2 Kleinwohnung, vielleicht sogar besser, denn wenn einem die Aussicht nicht zusagt, kann man sich leicht verändern :)


    Übrigens: Hier in den Infos und Tips gibt's auch den Bericht der beiden Mädels, die im Kleintransporter(!) gewohnt - na ja, überlebt - haben, und noch einen von jemandem, der im unisolierten Bus den Trip durchgezogen hat.


    Also viel Spass,


    Norbert

    Norbert


    - - - -
    Steyr SL11 HUA 250

  • Hallo!


    Vielen Dank fuer Eure Beitraege schon mal. Mit der Meldepflicht... naja, da findet sich bestimmt ein Verwandter oder ein Freund...


    Das groesste Problem sehe ich im Winter. Grosse Fensterflaechen.... viel Waermeverlust. Ob da 6kW reichen oder solltens dann schon gleich 12 sein? (Truma Luftheizung). 1600Ah... waohh, das ist schon eine ganze Menge. Leider ists ja so, dass man gerade dann, wenn's draussen recht dunkel ist - naemlich im Winter - am meisten Strom braucht! Dumm das.


    "Zu Roaming Tarifen Teleworking zu betreiben" - ja das waere wirklich ein wenig overkill! Aber Internet surfen geht wohl schon mit 46k - also fast so schnell wie mein altes Modem.


    Den Bericht der beiden Maedels habe ich schon gelesen! Und der Ofen im Bus... naja, da musst Du schon einen blinden TÜV haben!


    Spass werde ich haben! Danke,


    Manjo

    MAN 16.256 - Wooden Smarthouse

  • Servus.


    Die Meldung bei einem Freund zu machen, ist sicher kein Problem. Wenn Du vor hast, "in der Nähe" zu bleiben. Wenn Du allerdings planst, mit dem Bus so kreuz und quer durch die Welt zu wohnen, könnte es mühsam werden, wenn behördliche Schriftstücke (wegen Schnellfahrens :) abzuholen wären...


    Fensterflächen kann man im Winter mit einer mit Styropor beschichteten Platte zu machen, die Aussicht ist im Winter meist ohnehin beschränkt lustig und meist finster. Mein Bus hat zwischen Fahrabteil und Wohnabteil eine Schrankwand mit Tür - das hat sich im Sommer hervorragend bewährt, die Hitze (wegen der riesigen Scheiben) war vorne, hinten ging es ganz gut. Allerdings sind die meisten Scheiben bei meinem von innen gedämmt (und aussen abgeklebt), nur im Wohnzimmer sind zwei originale, einfach verglaste Fenster vorhanden.


    Das Öfchen im Bus hat nach meiner Liste 14 kW (Austroflamm G1, den habe ich gerade im Haus für's Wohnzimmer als Blickfang besichtigt). Und, wie der Bericht über die Winterwonnen sagt, das Dings reicht nicht, um mehr als einen Abschnitt im Bus warm zu halten. Also eher 20kW. Und ich würde eher Diesel-Standheizung nehmen, von wegen Gasgefahr und Verfügbarkeit. Wie es mit den Kosten aussieht, weiss ich nicht, da dürfte Diesel wohl auch billiger sein. Mit einem getrennten Tank kann man dort auch billiges Heizöl leicht einfüllen.


    Nebenbemerkung: Teleworking ist wahrscheinlich weniger datenintensiv als Surfen im Netz, so gesehen ist GPRS zum Normaltarif im Inland schon OK. Bloss Ausland ist für mich noch ein ungelöstes Problem...


    Und zum Ofen im Bus -- na ja, vielleicht reicht's wenn man ein Schild anbringt "Betrieb während der Fahrt verboten". Mir jedenfalls gefällt die Idee mit dem Holzöfchen, und weenn es ordentlich verschraubt ist, sollte es keine Probleme geben. Frontal mit 80 gegen eine Wand möchte ich im Bus sowieso nicht, da ist das Öfchen von hinten wohl das geringste Problem :)


    Also, vergiss die Strickpullis nicht,



    Norbert

    Norbert


    - - - -
    Steyr SL11 HUA 250

  • Servus.


    Nett, das Öfchen, aber maximal 7 kW. Das dürfte also eher nicht reichen... Was noch anzumerken wäre: Bei offenem Feuer im Wohnraum ist auf alle Fälle Frischluft zuzuführen, ansonsten gibt es wegen Sauerstoffmangel vielleicht kein Morgen mehr.
    Im weniger drastischen Fall hat man bloss Kopfschmerzen (siehe "Winterwonnen"), angenehm ist das aber auch nicht.
    Ausserdem muß beim Verbrennen von Öl und Festbrennstoffen auf guten Zug geachtet werden, sonst gibt's eine CO Vergiftung und die ist noch unangenehmer als Sauerstoffmangel. Also kommt durch die Belüftung wieder kalte Aussenluft rein, die man auch noch erwärmen muß. Wobei man sich damit langsam wieder dem Prinzip der bewährten Standheizung nähert, so schlecht dürfte das Prinzip also gar nicht sein, wenn man vom Stromverbrauch absieht.



    Norbert

    Norbert


    - - - -
    Steyr SL11 HUA 250

  • Hallo!


    Ok. ich hab vor einiger Zeit eine Diesel-Standheizung in meinem damaligen VW-Bus gehabt. Das Ding war - um es milde auszudruecken - ein echter Krampf. Dauernd dieses Rauschen im Auto vom Luefter dann dieses Geticke von der Spritpumpe (ich hatte sie vorschriftsgemaess montiert!).... und wenn es dann richtig kalt wurde, ist sie garnicht mehr angesprungen, weil ihr die knappen 12 V aus der nagelneuen Batterie nicht reichten, es mussten da schon die volle Droehnung per Ladegeraet oder LiMa sein, damit sie gestartet ist.
    Alles in allem war ich also nicht sonderlich gluecklich mit dieser Loesung damals. Mag sein, dass die Dinger mittlerweile besser geworden sind. Aber ich trau der Sache noch nicht ganz.
    Die Idee mit dem Ofen gefaellt mir sehr gut. Klar, fuer die Verbrennungsluftzufuhr muss man sorgen, ich bin schliesslich nicht lebensmuede. Scheinbar haben die Jungs von Truma da nicht so die Ahnung, die mir sagten, dass man mit 10-12kW auskommt. Wenn's denn 20 sein sollen... ich habs auch mal ganz gerne schoen mollig warm!


    Bei einer Dieselstandheizung sehe ich zudem das Problem des Stromfressens. Ich kann noch nicht sagen, wie oft ich Aussenstrom haben werde. Fahren werde ich wahrscheinlich jedes Wochenende, d.h. dass der Bus 5 Tage am Stueck steht und dann wirds schon fast problematisch mit der elektrischen Energie, oder?


    Was meint ihr?


    Viele Gruesse,


    Manjo

    MAN 16.256 - Wooden Smarthouse

  • Hallo, hab gerade gelesen das ihr euch über meinen alten Ami Schulbus unterhalten habt, immerhin vor 17 jahren.... :)

    Ich hoffe ihr konntet antworten auf eure Fragen finden. Bin gerade dabei einen Bus zu kaufen um nächstes Jahr wiedrr einzuziehen.

    Hab damals 9 Jahre in dem Ami gewohnt und es war die beste Zeit meines Lebens. Bis jetzt!


    LG

    DJ

  • Hallo Leute,hab vor 30 Jahren 4Jahre in München im Bus gelebt,ohne den ganzen Schnickschnak den man meint heute zu brauchen.Es geht auch mit weniger.

  • Hallo Leute,hab vor 30 Jahren 4Jahre in München im Bus gelebt,ohne den ganzen Schnickschnak den man meint heute zu brauchen.Es geht auch mit weniger.

    Klar geht das, haben wir alle hinter uns - muss es aber im gesetzten Alter nicht mehr

    Grüße aus dem Remstal
    Stefan T 911
    17 Jahre mit einem O 302, und seit 2018 nun mit einem Van Hool T 911 unterwegs



  • Hallo Leute,hab vor 30 Jahren 4Jahre in München im Bus gelebt,ohne den ganzen Schnickschnak den man meint heute zu brauchen.Es geht auch mit weniger.

    Die einen nennen es "Schnickschnak", andere wollen das einfach so haben und dann gibst noch die Technikbegeisterten welche Freude daran haben, ihr Können zu verwirklichen. Da musste ich schon des öfteren "den Hut ziehen" betr. diesen Leistungen. Ich habe eine Heizung-Frischwasser-Abwassertanks etc. Im Prinzip eine "normale" WoMo Ausstattung und bin mit dem zufrieden. Habe grad in den vergangenen Wochen in GR und Albanien wieder einige "Traveler" mit sehr "primitiv" ausgestatteten Fahrzeugen getroffen. Diejenigen leben viele Wochen im Jahr (wenn nicht länger) in ihren Fahrzeugen. Das geht auch. Ein Grund dass ich persönlich so wenig und für mich soviel als nötige Technik im Fz. habe ist auch, weil ich ich es selber nicht reparieren könnte.


    Beste Grüsse

    Sepp

    „Die Berühmtheit mancher Promi-Persönlichkeiten, liegt an der Blödheit ihrer Bewunderer."

  • Ich glaube, dass sich einfach die Schwerpunkte verlagern, wenn man länger bzw. dauerhaft in Deutschland im Bus lebt. Es gibt Dinge, bei denen es erstrebenswert ist, dass diese gut funktionieren. Beispielsweise die Heizungen mit unterschiedlichen Brennstoffen, möglichst lange Stromautarkie auch im dicksten Winter, eine Wasser- und Abwasseranlage, die auch bei 2 Wochen klirrender Kälte noch funktioniert, eine vernünftige Isolierung..... Dann gibt es Dinge, die kann man (wenn der Spieltrieb überhand nimmt), muss man aber nicht. Ich lese natürlich auch, zugegebenermaßen manchmal etwas amüsiert, beispielsweise bei dieser Kameradiskussion oder bei diesem 9kW-Strom Trööt mit, könnte diese Probleme aber nie zu den meinigen machen. Mir reichen, um im Bus vernünftig leben zu können auch 3kW und ich arbeite lieber dran, diese auch im Winter in Deutschland autark zu schaffen bzw. durch Sonnenenergie wieder reinzubekommen.

    Ich glaube auch, dass die Bedürfnisse beim dauerhaften Leben im Camper sich mit der Zeit erst zeigen und man sich auch die Zeit nehmen muss irgendwelche Änderungen zu testen. Ich habe beispielsweise meine Solaranlage die letzten Wochen komplett neu gemacht und massiv ausgebaut. Momentan habe ich meinen verbrauchten Strom schon fast vor Sonnenaufgang wieder drin. Ob das aber dann auch im Winter funktioniert oder nochmals Optimierungsbedarf gegeben ist, weiß ich erst im nächsten Frühjahr.

    Ich gebe Stefan schon recht, dass ein Leben im Wohnbus vielleicht von vornherein andere Ansprüche mit sich bringt, als bei den jungen Leuten, die mit einem schlecht ausgestatteten Transporter vielleicht mal ein halbes Jahr oder Jahr im Süden unterwegs sind.
    Leben im Bus ist für mich einfach die Alternative zum Leben in der Wohnung. Nicht mehr und nicht weniger. Man muss vielleicht einfach etwas mehr Aufwand treiben, dass Vieles ähnlich gut funktioniert wie in einer Wohnung. Bei manchem wird das nie der Fall sein. Aber das ist doch auch irgendwo gewollt, wenn ich mich dafür entscheide, tiny und auch minimalistischer zu Leben.

    Für mich bleibt da wenig Raum für überflüssige Technik, lonley planet-Gedanken oder sonstiges Vanlife-Influencer-Gequatsche.

  • Wie lange hast du denn am Stück im Bus / LKW gelebt ? Und wo ?

    Du sagst das ich das auf das Wohnen im Bus bezogen habe - ich nicht …..😜

    Grüße aus dem Remstal
    Stefan T 911
    17 Jahre mit einem O 302, und seit 2018 nun mit einem Van Hool T 911 unterwegs



  • Hallo Christian, du schreibst: "Momentan habe ich meinen verbrauchten Strom schon fast vor Sonnenaufgang wieder drin. "


    Ich habe 4x 150 Wp (Mono) auf dem Dach. Diese habe ich mittlerweilen etwa 4 Jahre im Einsatz. Sind keine "Hightech" Module wie jetzt angeboten werden. Mit K-Kühli, 2-3 Std. TV schauen , Laptop 1 Std. am Wechselrichter, verbrauche ich ca. 45 Amp. pro Nacht.

    Diese werden bei Sonneneinstrahlung in etwa 3 Std. wieder geladen. Wieviel Strom verbrauchst Du pro Nacht, was hast Du für Solarpanelen?


    Beste Grüsse


    Sepp


    „Die Berühmtheit mancher Promi-Persönlichkeiten, liegt an der Blödheit ihrer Bewunderer."

  • Ich habe auf dem Bus 6x330 wo und auf dem Koffer-Anhänger nochmal 2x330 wp. Die Aufrüstung ist relativ neu. Ziel ist es, auch im Winter stromautark zu sein.

    Mein Verbrauch ist relativ gering. Wenn der Backofen nicht zum Einsatz kam liege ich auch so bei 45 bis 55 Ah bei 24 Volt. Bisschen Licht, Standheizung, Notebook, Kühlschrank.....

    Künftig kommt noch die Warmwasserbereitung dazu...

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