Motor qualmt bereits nach 2 Tagen Standzeit abscheulich

  • Ich schon wieder :oops: !


    Habe Anfang der Woche unseren MAN nach 10-monatiger Pause wieder reaktiviert! Wahnsinnsgefühl, wenn der Motor nach so langer Standzeit mit einem kurzen Dreher am Zündschlüssel sofort zum Leben erwacht! Allerdings, und jetzt kommts: Der Stellplatz, an dem wir unser Schätzchen die letzten 10 Monate geparkt haben, war nach dem Start im dichten, hellen Nebel verschwunden. Meine Sicht gleich null. Und gestunken hats auch. Halt so richtig nach Dieselabgasen. Bis die Lufttanks voll, die Federbälge aufgepumpt und die Sitze hochgefahren waren, hatte ich ein paar Feinde mehr, nämlich einige Anwohner aus der näheren Umgebung. Nach ca. 10 km Fahrt hört das Qualmen dann mehr oder weniger auf.


    Dass unser Schätzchen schon immer nach wenigen Tagen Standzeit am Anfang ziemlich qualmt, habe ich bei dem Alter der Maschine (Bj. 95, 6,9L, 6 Zyl., 190PS, 200 TKm) für normal gehalten. Dass er sich jetzt aber zu einer Hochleistungsnebelmaschine entwickelt hat, macht mich dann doch stutzig.


    Der Meister der Werkstatt, die ich ohnehin zum Auswechseln der Luftbälge und Neubelegung der Bremsen aufsuchen musste (der TÜV hat beides moniert), meinte lakonisch: "das wäre völlig normal beim Alter dieser Maschine". Meine Befürchtungen, dass die Zylinderkopfdichtung vielleicht den Geist aufgegeben haben könnte oder die Dieselpumpe veilleicht ne Macke hat, hielt er für unbegründet. Er redete was von früheren Versuchen einiger Hersteller mit "Flammstarteinrichtungen", um dieses Problem in den Griff zu bekommen, die aber alle nur viel Geld gekostet, aber nichts gebracht hätten. Er meinte, mit dem Problem müsste ich leben.


    Ich kann das nicht so richtig glauben, denn diese Stinkerei ist schon ziemlich nervig, wenn man nach ein paar Tagen Aufenthalt auf einem Camping- oder Stellplatz abreisen möchte und anschließend schon wieder ein paar Feinde mehr hinter sich lässt. Ich möchte jetzt auch nicht eine Werkstatt nach der anderen aufsuchen, bis mir irgendwann mal ein Meister sagt, ich solle die Maschine austauschen.


    Deshalb setze ich meine Hoffnung jetzt auf die Fangemeinde der "Wohnbusse". Denn wer hat mehr Erfahrung mit "alten Stinkern" als ihr. Also, ich bin für jeden Tipp (solange er mich nicht den Preis einer neuen Maschine kostet) dankbar. Schließlich möchten wir den Schieder See verlassen und neue Freunde behalten ;(.


    Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,


    es ist in der Tat so, das alter Motoren qualem wie sau,
    wenn sie kalt sind. Ob und wieviel Wasser da durch geht,
    solltest Du am Kühlerstand sehen können.


    Ich rate daher, wenn eine Webasto vorhanden ist, damit
    den Motor vorzuwärmen und dann qualmt es nicht mehr.


    Jetzt gleich den Motor zu tauschen ist übertrieben, aber ich
    habe mir einen AT einbauen lassen und auch der qualmte
    wie sau, wenn es kalt war.

  • Hallo Peter,
    Ich komme aus der Schweiz und fahre ein Saurer Postautowohnmobil Jahrgang 81. Ich kenne nichts anderes, als bei weniger als ca.10 Grad eingenebelt zu werden.War auch LKW Fahrer im der Schweizer Armee. Wenn wir die Motoren anliessen, hast du fast nichts mehr gesehen! Auf Campingplätzen habe ich immer darauf geachtet, dass ich einen Platz am Rand bekam. Den Luftdruck habe ich mit einem elektrischen Luftkompressor auf ca 6 Atü erstellt. Dann den Motor auf Standgas laufengelassen bis der Luftdruck genügend ist. ( kein Gas geben, Qualm ) Nach ein paar KM qualmt er nicht mehr. Gut währe auch eine Standheizung . Die erwärmt das Kühlwasser und somit auch den Motor und er Qualmt weniger.Hatte auch schon Probleme mit eingequalmten Campingnachbarn. Einfach das Problem nett erklahren. Vor der Abfahrt Nachbarn warnen.
    Grüsse aus der kalten Schweiz
    Paul

    Wenn du glaubst,dass Abteilungsleiter Abteilungen leiten,dann glaubst du auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten !

  • Bei uns qualmt´s auch immer dramatisch.. auch mir hat ein Meister von Mercedes gesagt, das ist eben so..


    Ich sage immer : Wir bekommen die schwarze Plakette mit Totenkopfmaske.... ;)


    Jetzt bei TÜV hat mein Benz mit Motor OM 352 aber Abgaswerte wie ´ne neue E-Klasse, meinte zumindest der TÜV Prüfer, es liegt aber wohl an der Meßmethode...


    Ich fahre immer früh von Stellplätzen weg, da schlafen die Anderen noch und riechen´s nicht so..


    Gruß Ulf :) :) :)

  • Na, die ersten Antworten und Tipps haben mich dann doch etwas beruhigt. Erst mal vielen Dank! :)


    Der Kühlwasserstand bleibt konstant, also kein Kühlmittelverlust über die Zylinderkopfdichtung :thumbup:


    Die Idee mit der Webasto lasse ich mir mal durch den Kopf gehen. Scheint gerade im Winter ideal und auch gut für den Motor zu sein.


    Also, das mit dem externen Kompressor, um nach längerer Standzeit erst mal die Kessel auf Betriebsdruck zu bringen, daran hatte ich auch schon gedacht. Einfach einen Kompressor aus dem Baumarkt besorgen, den Kessel abmontieren und die elektrische Kompressoreinheit, die in der Regel oben auf dem Kessel sitzt, mit Rückschlagventil an die Druckluftleitung des MAN anschließen.

  • Hallo Kara,
    Du wolltest doch Freunde behalten- oder?
    Ein Baumarkt Kompressor ist verdammt laut, kann ich nur von abraten
    Junair- Kompressoren arbeiten nahezu geräuschlos und sind Ideal zur druckhaltung
    Habe ich mir sagen lassen, kleiner tip
    Ralf

    :) MEISE-REISEN :) ein O 302-der perfekte Bus :love:

  • Hallo Peter,
    du solltest schauen dass Du Deine Druckluftanlage dicht bekommst. Den Rest erledigt in der Tat wie Meise sagt ein großer Jun-Air Kompressor.
    Wobei, wenn man 10 Monate steht, wäre das wahrscheinlich auch zuviel verlangt.


    Einen Kessel gegen einen Baumarktkompressor zu tauschen kann ich nur von abraten. Dein Bus muss, zB zum Abschleppen, einen Anschluss zum Fremdbefüllen haben, hier würde ich mit einem konventionellen Kompressor ran gehen. Wenn Du einen solchen Anschluss nicht hast, würde ich ihn mir nachrüsten lassen.


    Unter 10 Grad würde ich grundsätzlich meinen Motor vorwärmen, hast Du das bisher nie gemacht? Das schont wirklich den Verschleiss durch die Kaltlaufphase.

    Viele Grüße,
    Martin
    --
    Ü-Wagen Umbaugalerie: http://ue34.de
    (wird regelmässig erweitert)

  • Hallo Peter,


    die alten Motoren haben eine deutlich höhere Toleranz als die neueren Motoren, daher qualmen die alten Motoren in der Warmlaufphase immer.....nach erreichen einer gewissen Motortemperatur ist das ganze dann bereinigt...nicht ganz aber durchaus zu tolerieren.....zum Aufbau des Luftdrucks habe ich mir ein Adapter bauen lassen, mit dem fülle ich zu Hause in meiner Garage schon mal die Kessel auf 7 Bar, dann wird der Motor gestarten und ab geht die Post...ansonsten schließe ich mich den Meinugen von Meise, Postauto, Busuwe etc. an....Einen Kompressor dabei zu haben ist eine gute Sache, aber einen wirklich dichten Luftkreislauf der zumindest mal 6 Tage die Luft hält, ist natürlich noch besser....problematisch wird es bei Fahrzeugen mit Lufttüren oder wo sonst noch regelmäßig Luft benötigt wird...Jonny ( fährt einen uralten Setra S 10) hat sich aus einem Kühlschrank einen sehr leise laufenden Kompressor eingebaut, der benötigt kaum Strom und hält den Bus IMMER auf 6 bar Atmosphäre.....



    Sonntägliche rauch-und nebelfreie Grüße



    Jörg

  • Hallo kann mich den Vorrednern auch nur anschließen, bevor ich auf dem Campingplatz starte informiere ich alle die im Dunstbereich frühstücken, hatten bis jetzt alle Verständnis. :D


    Ohne Vorwarnung schmeißen die mit Tomaten. :D

    gruß Stefan


    Selbst ist der M.A.N.


  • Hallo Peter,


    keine Panik, die zweite Nebelmaschine steht jetzt auch wieder auf dem Platz. Jetzt können wir uns die Freundlichkeiten der Nachbarn wieder teilen.


    Liebe Grüße


    Bodo

    Magirus Deutz 130 R81 - etwas länger & etwas höher
    kühler Kopf am Steuer, luftgekühlter Motor im Heck


    [font='Comic Sans MS, sans-serif'] [size=8]schaut mal rein ... http://www.schuetzweb.net

  • Hallo Leidensgenossen!


    Eigentlich ist schon alles gesagt! :great:
    Mit dem Hinweis vor der Abfahrt auf dem Stellplatz in die Runde:
    " Auchtung, die alte Dame möchte nun ein und ausatmen!" ?( brachte meißt lächelnde Gesichter!
    Jedoch habe ich einen Vorteil :thumbup: --- (keine Federspeicher)---
    so kann ich nach dem Start sofort den Stellplatz im Standgas verlassen!
    ---Ist eben alte Technik-----
    Gruß Rolf

  • Meine Antwort auf engen Plätzen von wegen starkes Qualmen !!!!


    Einen transportablen, höhergelegenen, wieder abnehmbaren, flexibel zusamensetzbaren Auspuff.


    Da der Magirus zu Hause ziehmlich in der Ecke steht und beim anmachen ständig die dahinter gelegene Waschküche einnebelte und unsere Sachen anschließend wie alte Dieselsocken rochen kam mir folgende Idee, die sich auch auf engen, mit touristisch voll gepfopfter Campingplätzen bewährt hat.

  • Du wolltest doch Freunde behalten- oder?
    Ein Baumarkt Kompressor ist verdammt laut, kann ich nur von abraten
    Junair- Kompressoren arbeiten nahezu geräuschlos und sind Ideal zur druckhaltung

    Dieser wäre für die Druckerhaltung ausreichend, er ist auch nicht zu laut (73 db) und bezahlbar


    Hier einer mit 95 l/min


    Gruß
    Frank

    .
    - Kein Problem ist auch eine Lösung -


    AERODYNAMIK IST WAS FÜR LEUTE DIE KEINE MOTOREN BAUEN KÖNNEN! (Enzo Ferrari)
    "Manche Menschen können den Regen spüren. Andere werden nur nass." Bob Marley

  • Hey, da sind ja einige interessante Beiträge, Infos und Vorschläge :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Bin ja scheinbar doch kein Exot, wenns um die Qualmerei geht.


    Auch bei mir meinte der TÜV-Prüfer, die Abgaswerte unseres Schätzchens seien um Klassen besser als bei seinem eigenen Golf Diesel Bj. 98. Kanns kaum glauben :S


    Also, die Lösung von magirusr81 hat mir von der Originalität am besten gefallen. Allerdings hätte ich da gerne noch eine Zweitmeinung von Harley Charley aus der 2. Etage eingeholt, wenn er gerade mal daneben steht :D


    Die Vorschläge von SIRO 59 und Spezi scheinen mir die kostengünstigsten zu sein, wozu ich noch einen Verbesserungsvorschlag habe: Einfach vor dem Start mit ner Buddel rumgehen und die Nachbarn mit ein paar Gläschen ruhig stellen (funktioniert wahrscheinlich nur abends). :D


    Die technisch elegantesten Lösungen scheinen die Versionen Kompressor und/oder Webasto zu sein. Ist halt ne Kostenfrage. Ganz verückt scheint mir die Idee mit dem Kühlschrankkompressor zu sein. bringt der wirklich 6 bar? Was haben diese Dinger denn für ne Luftleistung? 1 Liter pro Minute? Hat da jemand ne Aussage?


    Nach Rücksprache mit meinem Finanzminister (in Personalunion mit der "besten Ehefrau der Welt") sind wir zu dem Schluß gekommen, daß wir unserem Schätzchen bis zum Spätsommer noch eine Frist mit der Qualmerei geben und uns dann für eine Lösung zur Entwöhnung entscheiden, abhängig davon, ob die Werkstatt den Luftkreislauf dicht bekommt.


    Morgen weiß ich wahrscheinlich mehr.


    Peter

    Gruß
    Patricia und Peter


    Jahre sollte man nicht zählen, sondern erleben :prost:


    Es geht auch anders...


    http://www.zweiaufachse.de

    Einmal editiert, zuletzt von Kara ()

  • Hallo,


    hab mich die Tage mal mit einem selbsternannten "Experten" über mein Problem unterhalten. Er meinte, man könne das Problem leicht lösen mit einen Schuß Naftalin in den Tank, so ca. 1-2 Prozent auf die Tankfüllung. Dies würde die Rußverbrennungstemperatur reduzieren und damit auch die Qualmerei reduzieren. Hab noch nie von sowas gehört. Es gibt zwar auf de Markt einge Additive, die aber alle mehr oder weniger (angeblich) die Dieselwege (Tank, Leitungen, ESP, Einspritzdüsen, Verbrennungsraum, etc.) reinigen sollen.


    Hat jemand damit Erfahrung :?:


    Fakt ist, daß unser MaXXL heute, bei 17° Außentemperatur beim Anlassen kaum noch gequalmt hat :thumbup:


    Gruß
    Peter

  • Hallo Peter,


    die Qualmerei hat tatsächlich etwas mit der Konstruktion des Motors zu tun. Fast alle altem Diesel qualmen in der Kaltlaufphase. Die Kolben "wackeln" quasi in den Zylindern, so dass die Verbrennung nicht so gut sein kann. Erst wenn der Motor warm wird, passen die Kolben richtig. Das hat man früher so gemacht, weil die Materialien unterschiedliche Ausdehnungsverhalten hatten. Heute werden komplexe Legierungen verwendet, so dass man dieses Spiel nicht mehr in dem Maße braucht.


    Ich habe auch schon die ein oder andere Erfahrung mit Qualm auf Stellplätzen gemacht. Die Reaktionen sind äußerst unterschiedlich von "Ich hol gleich die Polizei" (hat aber nie einer gemacht) bis "Naja, ist eben ein alter Bus, da kann man nix machen" ist eigentlich alles dabei gewesen.


    Das Vorwärmen mittels Standheizung verlängert die Motorlebensdauer mit Sicherheit, v. a. wenn man auch in der kalten Jahreszeit fährt. Es ist für den Motor ein gewaltiger Unterschied, ob er mit +15°C oder -15°C Kühlwassertemperatur startet. Daher wärme ich meinen alten Henschel eigentlich immer vor. Das Qualmen wird dadurch zwar weniger, verschwindet aber nicht.


    Ein Kompressor ist günstiger als eine Standheizung und erfüllt hier vermutlich eher den Zweck. Ich habe einen Baumarktkompressor im Einsatz. Ist zwar laut (auch da gab es schon Beschwerden, doch wenn ich sie vor die Alternative "Qualm oder Lärm" gestellt habe, war das schnell vom Tisch), funktioniert aber prima. Die Idee mit dem Kühlschrankkompressor ist auch gut. Man sollte aber bedenken, dass ein Kühlschrankkompressor nicht gegen Druck anlaufen kann. Man muss sich also etwas einfallen lassen, wie man das automatisiert, wenn der Kompressor zur Erhaltung des Betriebsdrucks dienen soll. Zum Aufpumpen taugt er eher nicht, da die Fördermenge zu niedrig ist.


    Viele Grüße
    Manjo


    P.S. Meinen Henschel bei -10°C ohne Vorwärmung gestartet, produziert eine Wolke, die etwa doppelt so groß ist wie der Bus!


    Nachtrag: Bei der Kompressorwahl unbedingt auf die ED (Einschaltdauer) achten! Ich habe schon Kompressoren gesehen, auf denen ganz kleingedruckt in der Anleitung stand, dass sie 2 Min laufen dürfen und dann wieder 5 Min Pause benötigen. Was ist das denn? Wofür kann man sowas brauchen?

    MAN 16.256 - Wooden Smarthouse

  • Man sollte aber bedenken, dass ein Kühlschrankkompressor nicht gegen Druck anlaufen kann. Man muss sich also etwas einfallen lassen,

    Können die Baumarktkompressoren auch nicht.


    Ist im ein aus Schalter geregelt hierüber wird die Druckleitung beim Abschalten drucklos gemacht.

    gruß Stefan


    Selbst ist der M.A.N.


  • Hallo Stefan,


    klar, ist bei fast allen Kompressoren so. Aber beim Baumarktkompressor ist die Mechanik dafür schon eingebaut!


    Ich habe eben ein wenig nach Jun-Air gegoogelt. Sehr interessant, was man da erfährt. Jun-Air, ehem. ein dänisches Unternehmen, gehört mittlerweile einem amerikanischen Investor, der sämtliche Betriebsstätten in Europa 2010 geschlossen und die gesamte Produktion in die USA verlagert hat. Jun-Air-Deutschland, als eigenständiges Unternehmen, da nie Tochtergesellschaft von Jun-Air-Int., hat sich daraufhin von Jun-Air-Int. verabschiedet und produziert nun unter dem Namen Planet-Air hochwertige Kompressoren in Deutschland. Es scheint, als würden sie der Qualität der amerikanischen Produkte nicht so trauen. Nachzulesen unter http://planet-air.de/historie.html


    Viele Grüße
    Manjo

    MAN 16.256 - Wooden Smarthouse

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