Aufbaubatterien gleichzeitig aus mehreren Stromquellen laden

  • Nachdem meine bisherigen Aufbaubatterien nun ziemlich plötzlich alle zusammen gestoben sind hab ich nun 3 neue mit je 280 Ah im Keller.


    Jetzt möchte ich sie natürlich möglichst gut behandeln, wegen dem langen Leben, aber auch zügig laden können.


    Nun frage ich mich, was geht eigentlich in so einer Batterie oder in den jeweiligen Ladereglern vor, wenn Strom plötzlich aus mehreren Quellen kommt und
    unabhängig voneinander mit unterschiedlichen (oder auch gleichen) Kennlinien beglücken?


    Bei mir sind das:
    Zwei Solaranlagen mit jeweils einem Laderegler
    Die 12V Lichtmaschine über den Regler
    Die Westech mit Landstrom oder Generatorstrom
    Künftig würde ich auch ganz gerne noch die 24V Lichtmaschine über einen Ladebooster mit einbinden.


    Meine Erfahrung bisher ist, dass sich der Ladestrom nicht weiter erhöht wenn eine weitere Stromquelle hinzukommt.
    Bsp: die Solaranlagen laden mit 40A - ich schalte Landstrom dazu und bin dann bei knapp 70A, was die Westech auch ohne Solarunterstützung bringt
    ähnliches mit Solar + Lichtmaschine ....


    Was passiert, wenn der Lichtmaschinenregler mitbekommt, dass die Batterie eine Spannung von 13,8 Volt hat? Er lädt sie nicht, weil er denkt, dass diese voll ist, oder?


    Ich würde aber meine Batterien gerne aus verschiedenen Quellen mit bis zu 160 A laden.


    Wie macht ihr das???

  • Bei mir hängen
    2 Solaranlagen zusammen 30 A mit jeweils einem Regler
    1 B to B Lader 24 auf 12 30 A beim fahren
    1 Sterling Lader 20 bei Landstrom oder Generator
    Parallel auf den Aufbaubatterien.


    Das funktioniert prima. Wenn verschiedene gleichzeitig Strom liefern ist das kein Problem
    da immer der welcher glaubt die Batterie ist voll abschaltet und keinen Strom mehr liefert.
    So wie bei dir die Lichtmaschine.


    Kennlinien sind dabei egal.
    Wer noch laden will oder Erhaltungsladung machen möchte macht das.

    Gruss
    Joe

  • Wie wird bei mehreren getrennten Reglern verhindert, dass die Batterien regelmäßig mehr als gewollt geladen oder sogar überladen werden?
    Gibt ja keine zentrale Steuerung die die Batterien dahingehend überwacht

  • Das macht jeder Regler für sich mit den vorgegebenen Parametern. Am Monitor meiner Solarzelle auf dem Boot kann man das gut sehen; da steht die Ladestromanzeige immer auf 0 sobald das Boot fährt und die Lima arbeitet.

    Grüße aus Randberlin Nordost, Rocco.

  • Das macht jeder Regler für sich mit den vorgegebenen Parametern.

    Bei mir ebenfalls. Wenn das Netzladegerät angeschlossen ist nehmen sich die beiden Solarregler zurück.



    Habe übrigens schon mehrmals zu Nassbatterien gelesen das die Ladespannung 10% der Batteriekapazität NICHT übersteigen soll/darf.

  • Habe übrigens schon mehrmals zu Nassbatterien gelesen das die Ladespannung 10% der Batteriekapazität NICHT übersteigen soll/darf.


    An solche Faustregeln kann ich so recht nicht glauben. Was bedeutet das dann für 100 Ah oder 60 Ah? Man meint sogar, dass es besser wäre, die 14 V-Lima meines Bootsmotors gegen eine "modernere" zu tauschen, die 14,5 Volt macht oder so.

    Grüße aus Randberlin Nordost, Rocco.

  • Mati wird den Strom meinen.


    Uralte Faustformel und bei modernen Ladegeräte mit ďefinierter Ladeschlussspannung und Temperaturüberwachung obsolet.


    Ich lade meine 24/450 mit 125 Ampere und das finden die nicht schlecht.


    Zum Schluss lass ich bei 29,8 Volt noch die Säure umschichten und alles ist gut.


    VG

    Es hat schon seinen Grund warum alle Teleskope, die intelligentes Leben suchen von der Erde weg gerichtet sind!

  • Klar, ich meinte den Strom. :)


    Zitat:
    "2.3 Ladeempfehlungen
    Falls die Klemmenspannung unter 12,5 V fällt, muss die Batterie nachgeladen werden. Der
    empfohlene Ladestrom entspricht einem Zehntel der Nennkapazität der Batterie (z. B. 8 A für eine
    Batterie mit einer Nennkapazität von 80 Ah). Für wie lange die Batterie aufgeladen werden muss,
    hängt von der späteren Verwendung ab."



    https://cms.batteryworld.varta…ufladen_von_Batterien.pdf

  • OK, Du hast Strom und Spannung vertauscht. ;)
    Die Faustregel mit den Ah und dem 10 % Ladestrom ist mir auch geläufig.

    Grüße aus Randberlin Nordost, Rocco.

  • Ladestrom immer nach techn. Datenblatt des Batterieherstellers. Da gibt es richtig krasse Unterschiede. 1/10-tel des A/h Wertes ist schon lange Geschichte.




    Gruß,
    Rainer

    Gulf Stream SunVoyager, Bj. 1994, Cummins B5,9, Allison AT542, 7,49t

  • Das mit dem Laden ist leider etwas komplizierter.
    Für das schnelle Laden von Blei Batterien wird heute üblicher weise ein 3 Phasen Verfahren verwendet.
    Ich versuch das mal anhand einer 12V Pb nass Batterie zu beschreiben.


    In der ersten Phase wird mit konstantem Strom geladen, bis die Ladespannung von 13,8V bis 14,7 V ( je nach hersteller und Batterie Typ ) erreicht ist.


    Dann kommt die Konstanntspannungsphase bei der der Stom langsam abfällt sobald der Strom unter eine Grenze ( typisch C/100 ) gefallen ist wird die Ladespannug auf die erhaltungsladespannung abgesenkt. Die ist maximal 13.5V


    Und bei diesem Umschalten liegt das Problem beim Laden aus mehreren Quellen.
    Es muss kein Problem sein Je nach Konstellation kann es aber zu dem Problem kommen, dass die Batterie dauerhaft mit über 13,8V geladen wird und das tut Ihr nicht gut.


    Die Lichtmaschine ist hier meistens kein Problem da sie nur wenige Stunden Aktiv ist. Die größten Probleme sehe ich bei "Landstrom " wenn die Umschaltung in Phase 3 nicht erfogt. Ist mir leider so schon passiert und die Batterie hat ziemlich gekocht.
    Abhlife schafft ein Ladegerät mit Zeitbegrnzung für Phase 2.



    Eine gute Quelle für weitere detail Informationen ist:


    https://batteryuniversity.com/…ing_the_lead_acid_battery

    Gruß Thomas

  • Die Frage der Wechselwirkung der unterschiedlichen Laderegler scheint für viele gar nicht so das Thema zu sein.
    Ich würde die Ladung mit den verschiedenen Stromquellen aber etwas kontrollierbarer gestalten.


    Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, bei Landstromverfügbarkeit diesen direkt aufs 230 Volt-Netz im Bus zu schalten (ohne Westech). Dadurch entnehme ich die 230 Volt also direkt aus dem Netz.
    Alle anderen Verbraucher ziehen aus den Batterien welche durch die Solaranlage wieder geladen werden.


    Mein Gedanke ist nun einen zur Batteriegröße passenden Ladebooster (z.b. Büttner MT LB 90) oder einen Votronic VCC 1212-90, vor die Batterien zu klemmen und an den Booster-Eingang Solar1, Solar2 und die 12 Volt Lichtmaschine zu klemmen.


    Spricht irgendwas dagegen?

  • Für das schnelle Laden von Blei Batterien wird heute üblicher weise ein 3 Phasen Verfahren verwendet.


    Sag' doch gleich IUoU. ;)
    Andere Ladegeräte gibt es doch - abseits vom Billigsektor - gar nicht mehr zu kaufen. Wenn die 12 V-Batterie nur mit 13,8 V geladen würde dauerte es ja ewig bis sie voll wäre. Die Ladeschlussspannungen sind doch alle höher, bis 14,7 V bei AGM und bei Blei glaube ich 14,3 V.

    Grüße aus Randberlin Nordost, Rocco.

  • Hallo Christian,
    wenn du an der 12V Lichtmaschine keine Fahrzeug Batterie hast benötigst du keinen Ladebooster sondern nur einen einfachen Laderegler nach möglichkeit mit mehreren Eingängen. Da gibt es schöne Solarladergler mit MPPT die mehrere Eingäge haben. da kannst du auch einen Eingang direkt für die Lichtmaschine nehmen. Wenn möglich den Laderegler der Lichtmaschine auf erhöte Spannung einstellen damit genug Reserve für den nachgeschalteten Laderegler , der dann kene boost funktion hat, verfügbar ist.


    Boost Konverter ohne Batterie auf der Eingangsseite kann instabiel werden.
    Generell gilt, das kaskabieren von Reglern ist mit Vorsicht zu geniesen.
    Gruß Thomas
    Rocco,
    genau das Problem mit der erhöten Ladeschlußspannung für schnelles Laden,die nur begrenze Zeit anliegen darf, habe ich versucht anschaulich zu eräutern. Wenn die Batterie geladen ist muss für die Ladungserhaltung auf die Float Spannung ca. 13,5V abgesenkt werden.

    Gruß Thomas

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