Solar, Laderegler, Landstrom

  • Hallo zusammen.


    Ich bin gerade bei der Planung der Stromangelegenheit im Bus. Ehrlich gesagt... ich blicke nicht durch.


    Ich möchte gern Solar aufs Dach und auch extern, durch Landstrom, einspeisen. Nur wie? Und welcher Solarladeregler ist gut?


    Aktuell hat der Bus 2x 170Ah Batterien die mit einem Mobitronic Laderegler geladen werden (über Landstrom). Das System war so schon im Bus verbaut und funktioniert gut. Nur der Laderegler ist riesig und soll durch etwas kompakteres ersetzt werden.
    Wie ein Solarsystem im Prinzip funktioniert ist auch klar. Solarpanele werden mit einem Laderegler an die Batterien angeschlossen. Nur wie funktioniert das dann mit dem Landstrom? Schließe ich beide Regler gleichzeitig an die Batterien an? Behindern die sich nicht gegenseitig? Oder gibt es Laderegler die beides unterstützen?


    Ich habe ein Angebot über 4x 305 Watt Panele in Aussicht. Genauere Daten habe ich aktuell noch nicht. Aber so 1Kw sollte schon aufs dach.
    Was die Batterien genau sind, weiß ich auch nicht. Original MB (wahrscheinlich Varta) 170Ah Super Heavy Duty. Erkennt man an Irgendwas ob es Blei-Gel, Flüssig, etc. ist?


    Ich kann heute Abend mal Fotos von den Batterien und dem Regler posten.


    Kann mir bitte jemand mal genau erklären wie das Zusammenspiel zwischen Solarladeregler und Landstrom funktioniert und wonach ich einen Solarladeregler auswähle bzw. kann jemand einen passenden Empfehlen?


    Ich will später größere AGM Batterien einbauen. Aber dafür ist im Moment nicht das Geld da.


    Viele Grüße
    Gordon

    Viele Grüße
    Gordon
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    Unser Bus und Allgemein-Blog

  • Hallo Gordon,


    lies doch mal die diversen Threads durch die dieses Thema schon behandeln.
    Wenns gute Teile sind behindern sich die Laderegler nicht.
    Mit den Angaben deiner Solarmodule wär ich vorsichtig, da wird viel Schindluder getrieben. Geh mal davon aus, dass in der Praxis nur ein Bruchteil der Leistung nutzbar ist.
    Man kann sich das ganze Dach zupflastern und hat im Winter noch zuwenig Strom, kommt ja auch immer drauf an wie der Verbrauch aussieht.

    leoforio


    schone Umwelt, spar Verdruss, fahr mit dem Bus... :D

  • Hallo Gordon


    Genau das gleich Thema bearbeite ich gerade auch. :)
    was ich bis jetzt herausgefunden habe:

    • am besten ist, wenn man eh alles neu machen möchte, eine Victron. Die ist hier schon mehrmals beschrieben, das ist alles in einem Gerät und man muss eigentlich nichts mehr wirklich beachten.
    • ich habe aber auch alte Komponenten aus dem vorhandenen Aufbau genommen und rüste jetzt nach und nach auf neu um. Hier habe ich jetzt gelernt, du kannst so viele verschiedene Ladegeräte paralell an die Batterien anschließen wie du möchtest. Ein Solarladeregler ist im Prinzip nichts anderes als ein Landstromladegerät, nur das der Strom aus einer anderen Quelle kommt.
    • wichtig ist nur, das jedes Ladegerät ein "vernünftiges" für sich ist und entsprechend mit verschiedenen Batteriearten umgehen kann. Dann regelt jedes Gerät für sich und bekommt ja die gleichen Werte von der Batterie zurück. Behindern tun sich die Geräte gegenseitig nicht.


    Beste Grüße


    Erwian

  • @ leoforio


    Habe schon stunden in Google verbracht. Aber meist geht es nur um das Solarsystem. Nicht in Verbindung mit Landstrom oder wie das ganze zusammen angeschlossen ist.


    Die Module sind Deutsche Markenmodule... also ich denke das sollte hinhauen. Hoffe ich... Aber selbst wenn das 300Watt Modul nur noch 250 Watt bringt, ist es noch ausreichend.


    Das ist mir durchaus bewusst. Aber im Winter will ich dann eh in Sonnenreicheren Gefilden sein. ;) Und ein Notstromer kommt eh mit.


    erwian
    Ich denke wir sollten in etwa das gleiche Setup haben.


    Victron habe ich schon oft hier gelesen. Weißt Du welches Model beides unterstützt? Victron ist leider auch mit die teuerste Variante. Ich habe nicht unbedingt das Budget 1000 Euro auszugeben, wenn es auch mit 300 gehen würde. Den billigsten Ramsch will ich mir auch nicht einbauen. Aber unbedingt mehr ausgeben wenn es auch günstiger geht muss ich auch nicht.


    Mein Gedanke ist das der Solarladeregler ja die Spannung der Batterien prüft, um zu wissen wie voll sie sind. Wenn jetzt ein anderes Ladegerät da noch dran hängt und läd, dann ist die Messung des Solarladereglers ja falsch bzw. wird getäuscht. Oder ist dem nicht so?


    Sonst könnte ich ja einen Solarladeregler an die Batterien hängen und für Landstrom ein normales Batterieladegerät... ? (Ich glaub so war es im alten Bus)


    Viele Grüße
    Gordon

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    Gordon
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  • Da kannst du auch Stunden verbringen und wirst nicht schlauer. Sparen ist gut, aber wer zu billig kauft, der kauf zweimal.
    Eine Garantie, dass sich alle Komponenten gut vertragen, gibt es nur wenn du bei einem Hersteller kaufst. Ob die Geräte blau oder grün sind ist dann egal.


    Ein gutes Ladegerät sollte kompatibel sein, ein mobiler Batterielader ist es nicht. Es steht in der Anleitung, dass man zum Laden, die Last abklemmen soll. Nicht sehr praktisch, oder?
    Die Wattzahl eines Moduls sagt nocht nicht viel aus es sind immer die Einzelparameter entscheidend, wenn du einen MMPT einbauen willst.


    Die blauen Kombigeräte sind nicht schlecht.


    Wofür sind die 1000 Euronen? Ladergerät + MPPT + Panele?

  • Hier habe ich jetzt gelernt, du kannst so viele verschiedene Ladegeräte paralell an die Batterien anschließen wie du möchtest.

    So ist es auch wieder nicht. Wenn du klassische Konstantspannungsladegeräte nimmst, dann ja. Bei modernen mikroprozessorgesteuerten Ladecomputern ist das nicht mehr so. Die erkennen den Batterietyp und vieles mehr. Bei mehr Geräten, klappt das nicht mehr zuverlässig.
    Dafür regeln die auch alles allein. Du musst nicht mehr die Ladeschlußspannung usw einstellen.

  • Victron habe ich schon oft hier gelesen. Weißt Du welches Model beides unterstützt? Victron ist leider auch mit die teuerste Variante. Ich habe nicht unbedingt das Budget 1000 Euro auszugeben, wenn es auch mit 300 gehen würde. Den billigsten Ramsch will ich mir auch nicht einbauen. Aber unbedingt mehr ausgeben wenn es auch günstiger geht muss ich auch nicht.


    Über die Victron wurde hier schon viel im Forum geschrieben. Da bitte mal die Suchfunktion nutzen. Da gibt es auf jedenfall welche die alles integriert haben. Zu den Kosten stimme ich dir zu. Insbesondere wenn man nach und nach umrüstet.


    Mein Gedanke ist das der Solarladeregler ja die Spannung der Batterien prüft, um zu wissen wie voll sie sind. Wenn jetzt ein anderes Ladegerät da noch dran hängt und läd, dann ist die Messung des Solarladereglers ja falsch bzw. wird getäuscht. Oder ist dem nicht so?


    Wie mdoerr schreibt kann es da wohl Abhängigkeiten geben. Ich bin kein Profi, daher kann ich auch nur darstellen wie ich es mache.


    Sonst könnte ich ja einen Solarladeregler an die Batterien hängen und für Landstrom ein normales Batterieladegerät... ?


    wie bereits gesagt, Was ist NORMAL. Ich habe ein Batterieladegerät von FRARON genommen und möchte den Solarladeregler von solarxxl einbauen. Ich hoffe das passt zusammen und ist preislich in einem akzeptablen Rahmen.


    Vielleicht haben andere damit ja schon Erfahrung gemacht und können hier noch berichten.

  • Ich beschreibe dir mal meine Erfahrung und welche Komponenten ich verwendet habe.


    DIE VERBAUTE E-TECHNIK


    Batterie Laderegler (!!!! nicht für Solar!!!):


    Victron Multiplus 24/3000/70-16 (für Landstrom-Batterieladung und 3000 Watt Wechselrichter)


    Batteriemonitor: 2x Victron BMV-700 (als Display für die Ladekontrolle)
    Batterieüberwachung: Victron Battery Balancer
    Startbatteriekontrolle: Victron Cyrix


    Batterien:
    4x 220Ah Victron Gel, geschaltet zu je 2 Bänken a 2x 12 V = 24V.


    Das ergibt Brutto 440Ah bei 24V. Weil aber Batterien nur zu maximal 50% entladen werden dürfen,
    bleiben in der Praxis nur 220Ah / 24V die man verballern kann, bevor man wieder aufladen muss.


    Das ist das Basis-System damit überhaupt Strom gespeichert und wieder bei Bedarf abgegeben werden kann.


    WARUM VICTRON ?


    Das Victron Equipment hat sehr hohe Wirkungsgrade, ist sehr leise,
    wird kaum warm und kann mit Landstrom innerhalb von ca. 8h bei 400-500 Watt Ladeleistung
    beide Bänke komplett wieder aufladen, wenn die auf 50% Speichermenge abgefallen sind.


    Das ist Top!


    MEIN SOLARSYSTEM


    5x Module a 140Wp / 24V (in Reihe) = 700 Watt, 1x Mppt Laderegler mit 1000 Watt.


    Die Module sind ca. 3mm dick, flexibel und werden mit "Sikaflex 221" oder ähnlichem bündig aufs Dach geklebt.
    Hersteller: Offgridtec


    SOLARMODULE IN REIHE ODER PARALLEL-SCHALTUNG ???


    Das Thema ist heikel und grenzt an Religionsdiskussionen an. 8o


    Die Theorie dazu:


    >>> Bei der Parallel-Schaltung addiert sich zwar die Wattzahl, aber nicht die Voltzahl..
    Jedes Modul wird mit einzelnen Kabelsträngen (1x Pluskabel, 1x Minuskabel) an den oder die Laderegler angeschlossen.


    Sinn dieser Schaltung (in der Theorie) ist, dass im Falle eines auf das Modul geworfenen Schattens, das betroffene Modul
    nicht den Stromfluss der anderen Module behindert. Abgeschattete Solar-Module wirken wie ein Widerstand, weil Sie ohne
    Sonnenstrahlen keinen Strom fliessen lassen.


    Wird ein Modul durch Schatten "ausgeschaltet" produzieren die anderen Solar-Module bei Parallel-Schaltung weiter Strom.


    >>> Bei der Reihen-Schaltung wird nach dem "Batterien in die Taschenlampe einlegen Prinzip"
    jeweils 1x Plus-Kabel mit dem nächsten Minus-Kabel verbunden, bis nur noch 1x freies Pluskabel und 1x freies Minus-Kabel übrig bleiben.


    Diesen beiden Kabel werden dann an den Laderegler angeschlossen.


    Vorteil: Nur 2 Kabel müssen zum Laderegler verlegt werden. Die anderen Kabel werden ja auf dem Busdach miteinander verbunden.


    JETZT DIE PRAXIS UND WARUM " REIHEN-SCHALTUNG" SINNVOLL IST

    VORAB:
    Um eine Batterie laden zu können, muss die Ladespannung höher sein, als die Restspannung der Batterien.


    Batterien werden bei etwa 50% ihrer Leistung wieder aufgeladen.
    Die Restspannung bei 50% Kapazität ist in der Praxis irgendwas um die 22-23V.
    Ladespannung muss also über den 22-23V liegen, damit der Lade-Strom überhaupt in Richtung Batterien fliessen kann.


    Aufgeladen haben 24V Bänke dann sowas um die 27V.


    Hast du deine Solarmodule in "Parallelschaltung" geschaltet, dann wird die maximal erreichbare Ladespannung irgendwo
    bei 26-27V / Modul liegen, FALLS !!! ... die Sonne richtig dolle und im idealen Winkel auf das Modul draufballert.


    Bei bewölktem Himmel, erreicht ein einzelnes Solarmodul aber zu wenig Ladespannung.. und...


    ....da alle Module einzeln an den Laderegler angeschlossen sind, "landet" bei bewölktem Himmel immer zu wenig Ladestrom
    am Laderegler an.


    BESSER IST ALSO....


    ... bei 24V Bordstrom, mindestens 2x 24V Solar-Module in Reihe zusammen zu schalten.
    Das ergibt mind. 48V (eher 56V) Ladestrom >>> bei Sonne (gebraucht werden 27V).


    Und bei bewölktem Himmel ergeben beide Module zusammen immer noch irgendwas um die 27V-30V Ladestrom, was ausreichend ist,
    damit immer noch Strom in Richtung Batterien fliesst.


    Moderne Solar-Module haben Bypass Dioden, die im Falle eines Schattenwurfs, den Strom um das betroffene Modul "herumleiten".
    Darum spielt Abschattung bei Reihenschaltung keine grosse Rolle mehr, da der Vorteil des Ladens bei "wenig Sonne" alle Nachteile überwiegt.



    TIPP


    Um die benötigte Leistung deiner Module berechnen zu können, mußt du wissen, wieviel Ampere du so im Schnitt pro Stunde verbrauchst.
    Dazu schreibst du einfach die Wattzahl aller deiner Verbraucher auf. Dann dividierst du die Gesamtwattzahl durch 24V (falls dein Bordstrom 24V ist).


    Dadurch erhältst du die verbrauchten Ampere pro Stunde.



    Rechenbeispiel:


    Nehmen wir mal an, dass alle deine Verbraucher, wenn sie gleichzeitig an sind, insgesamt 200 Watt benötigen...
    ..das macht >>> 200 Watt 'dividiert' durch 24V = 8,3 Ampere.


    Hast du 2x 12V Batterien a 220Ah, dann ergibt das Brutto 220Ah bei 24V. Da du aber nur 50% Kapazität nutzen kannst, bis du wieder aufladen mußt,
    bleiben dir nur 110Ah die du verballern kannst.


    Würdest du nur 1Ampere pro Stunde verbrauchen, dann würde deinen Batterien = 110h (Stunden) halten, bevor du wieder nachladen mußt.


    Da aber im obigen Rechenbeispiel 8,3 Ampere pro Stunde verbraucht werden,
    halten die Batterien nur: 13h (110Ah Kapazität, geteilt durch 8,3A) bevor du wieder laden mußt.


    Deine Solarmodule müssen also pro Stunde mindestens 8,3 Ampere liefern, damit der "Stromverbrauch aus der Batterie" = plus-minus-null ist.


    Besser ist, da noch was als Reserve einzuplanen.


    Schön wären 10 Ampere.


    Also brauchst du, wenn du 24V Solarmodule verbaust... mindestens 480Wp Nutzleistung (24V x 10 Ampere = 240 Watt).


    Da in der Praxis nur die halbe "Wp" realistisch ist, mußt du die errechnete "Wp" verdoppeln um auch bei bewölktem Himmel genug Ladeleistung zu haben.


    Also brauchst du für den Stromverbrauch im Rechenbeispiel soviele Solarmodule die zusammen = 960Wp ergeben, um 200 Watt permament auch bei bewölktem Himmel zu erhalten.



    LANDSTROM-LADEGERÄT UND SOLARLADEGERÄT ZUSAMMEN ???


    Du schliesst jeweils die +/- Ausgänge des Solarstromladereglers an deine Batterien an.
    Das selbe machst du mit den +/- Ausgängen deines Landstromladegeräts.


    Beides behindert sich nicht, weil du ja nicht Landstrom anschliessen wirst, während die Solaranlage Strom produziert. Richtig?


    Und wenn du Landstrom anschliesst, dann ja nur, wenn die Solaranlage keinen Strom produziert.


    Ich habe zusätzlich Trennschalter für jedes Ladesystem eingebaut, so dass ich manuell steuern kann, welches
    System gerade die Batterien lädt.





    HINTERGRUND WISSEN


    Die "Wp" Zahl gibt die maximal erreichbare Leistung in Watt an. Das bedeutet aber, dass das Modul am Äquator im idealen Winkel zur Sonne ausgerichtet ist.
    Realistisch ist es, die "Wp" Zahl zu halbieren.


    Aus der "Wp" Watt-Zahl (Leistung), geteilt durch Voltzahl (Spannung) ergibt sich die Ampere-Zahl (Stromstärke).

    "Being sober on a bus is, like, totally different than being drunk on a bus."~ Ozzy Osbourne

    15 Mal editiert, zuletzt von HerkulesBus ()

  • >>> Bei der Parallel-Schaltung addiert sich zwar die Wattzahl, aber nicht die Voltzahl..

    Bei Parralelschaltung addiert sich der Strom, nicht die Spannung. Die Leistung (Watt) ist das Produkt aus Spannung und Strom und damit die Konstante im ganzen System, egal welche Spannung und welcher Strom und egal ob vor oder nach MPPT.

    Viele Grüße,
    Martin
    --
    Ü-Wagen Umbaugalerie: http://ue34.de
    (wird regelmässig erweitert)

  • Zitat von »HerkulesBus«



    >>> Bei der Parallel-Schaltung addiert sich zwar die Wattzahl, aber nicht die Voltzahl..
    Bei Parralelschaltung addiert sich der Strom, nicht die Spannung. Die Leistung (Watt) ist das Produkt aus Spannung und Strom und damit die Konstante im ganzen System, egal welche Spannung und welcher Strom und egal ob vor oder nach MPPT.



    Du hast zwar recht, aber insgesamt find ich das "HerkulesBus" es sonst richtig und vor allem schön und verständlich geschrieben hat.
    Es passt mit meiner Erfahrung zusammen.



    Gruß
    Heiko

  • Also die Peakleisung (Wp) wird nicht am Äquator erreicht, sondern unter definierten Laborbedingungen ermittelt. 1000W/m2, 25 Grad C, Atmosphärendicke 1,5. (Die AM wäre am Äquator 1,05 oder so) Diese Bedingungen sind typische Frühjahrsbedingungen in Europa.


    Die Peakleistung wird nur bei einer bestimmten Spannung erreicht, je nach Modulaufbau unterschiedlich, sollte aber drauf stehen, bei anderen Spannungen wird deutlich weniger Leistung abgegeben. Daher ist die Rechnung Peakleistung/Systemspannung schlichtweg falsch. Genau genommen müßte man im Graph den richtigen Punkt zur aktuellen Spannung finden und daraus den Strom ermitteln.
    Wie schön, dass der MPP Tracker das alles für uns macht.




    Zu den Bleibatterien. Die Normkapazität wird mit C20 angegeben.
    Beispiel: Wenn deine Batterie mit 110Ah angegeben ist, dann bedeutet dass von voll bis leer 20h lang mit 5,5A entladen wird. Wenn du mit mehr entlädst, wird die Batterie weniger lang halten. Bei 11A nicht 10h, sondern 9h, bei 110A vielleicht 35 min satt der Stunde, die man erwarten würde. Oder auch mehr bei 2A 58h statt 55h. Zudem gibt es einen Mindestladestrom, unter dem die Batterie keine Ladung aufnimmt. Das kann bei einem PWM Regler schon mal bei Schwachlicht auftreten.
    Man sollte auch die Batterie nicht zu schnell laden. Normalerweise die Kapazität geteilt durch 10 bei Nassbatterien. AGM vertragen und brauchen mehr Ladestrom.


    Bei Bleibatterien sollte die Entladetiefe 50% nicht überschreiten, bei Lithium kann das durchaus 95% Entladetiefe sein.

  • Bei Parralelschaltung addiert sich der Strom, nicht die Spannung. Die Leistung (Watt) ist das Produkt aus Spannung und Strom und damit die Konstante im ganzen System, egal welche Spannung und welcher Strom und egal ob vor oder nach MPPT.


    War gestern sehr spät, bringe die Begriffe auch immer durcheinander. :)

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  • WAS NOCH WICHTIG IST


    Wenn ihr euch Module aufs Dach schrauben wollt, dann achtet bitte darauf, dass ALLE! Module den selben Wirkungsgrad haben!


    WARUM?


    Die Solar-Theorie besagt, dass die liebe Sonne pro 1 qm >>> 1000 Watt liefert.


    Hat dein Solarmodul 13% Wirkungsgrad, dann mußt du auf 1000 Watt die 13%
    rechnen, was dann einen maximalen Wp von 130 Watt pro qm ergibt.


    Missachtest du diese wichtige Regel und du nimmst


    1x Modul mit 100Wp und 20% Wirkungsgrad
    1x Modul mit 200Wp und 10% Wirkunsggrad


    dann verbaust du dir sinnlos Dach-Fläche mit den großen 200Wp,
    die aber exakt die selbe Menge an Strom liefern, wie die kleinen
    100Wp Module.


    Die erbrachte Leistung verdoppelt sich nur, wenn die grossen 200Wp Module ebenfalls 20% Wirkungsgrad haben.

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    2 Mal editiert, zuletzt von HerkulesBus ()

  • 1x Modul mit 100Wp und 20% Wirkungsgrad
    1x Modul mit 200Wp und 10% Wirkunsggrad


    dann verbaust du dir sinnlos Dach-Fläche mit den großen 200Wp,
    die aber exakt die selbe Menge an Strom liefern, wie die kleinen
    100Wp Module.

    Mit Verlaub, aber der Wirkungsgrad ist das am wenigsten aussagekräftige Kriterium überhaupt.


    Ich kann sehr wohl diese beiden Module sinnvoll verbinden, wenn bei Parallelschaltung der Spannungsverlauf über die Einstrahlung und bei Reihenschaltung der Stromverlauf sehr ähnlich sind. Wenn das Temperaturverhalten gleich ist, dann funktioniert das wunderbar.
    Da kann auch bei exakt gleichem Wirkungsgrad und unterschiedlichem Temperaturkoeffizienten, sehr viel Leistung verloren gehen.


    Ich hatte jahrelang ein 100w Modul mit 36Zellen und ein 200w Modul mit 72 Zellen zusammen im Betrieb und hab bis zu 345W Spitzenleistung erhalten in Reihenschaltung. Es geht, wenn man weiß was man macht.
    Halbwissen hilft hier nicht weiter.

  • Mit Verlaub, aber der Wirkungsgrad ist das am wenigsten aussagekräftige Kriterium überhaupt.


    Wenn der angegebene Wirkungsgrad stimmt (was man ja objektiv auch berechnen kann), dann hat das sehr wohl eine verbindliche Aussage.


    Es ist eben nicht egal, ob ich bei einer verbauten Solarfläche von 1qm 100 Wp und Wirkungsgrad 20% habe, oder 200 Wp mit 10% ! weil sich die angegeben Wp immer auf die STC von 1000W/qm beziehen.


    Die zu erzielende Ausbeute steht ja immer im Verhältnis zur benutzten Fläche.


    Wenn die Sonne maximal 1000Watt pro qm erzeugt und das verwendete Modul pro qm nur 13% umwandeln (130Wp) kann, dann macht das wohl einen Unterschied zu einem Modul, was bei gleicher genutzter Fläche (1qm) mir 200Wp liefert.


    Bei dem Modul mit dem schlechteren Wirkungsgrad verliere ich bei gleicher, verwendeter Fläche satte 70W!


    Mein Wissen baut auf dem auf, was bei mir auf dem Dach verbaut wurde und was ich innerhalb der letzten 12 Monate beobachten konnte.

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    Einmal editiert, zuletzt von HerkulesBus ()

  • Wenn der angegebene Wirkungsgrad stimmt (was man ja objektiv auch berechnen kann), dann hat das sehr wohl eine verbindliche Aussage.

    Nein ist es nicht.
    Es gibt Module mit exakt gleichem Wirkungsgrad und völlig verschiedenen elektrischen Parametern. Die kannst du niemals zusammenschalten.
    Der Wirkungsgrad gibt indirekt an welche Fläche für welche Leistung benötigt wird, da im Labor konstante Einstrahlungsbedingungen herrschen.
    Wenn ein Modul 18% Wirkungsgrad hat, dann werden bei einem anderen Modul mit 13% Wirkungsgrad halt 38% mehr Fläche benötigt. Die elektrischen Parameter können sonst gleich sein.


    Deine Aussage wäre genauso nützlich wie man darf nur 1435mm breite Module mit 1435mm breiten mischen.


    Ich betreibe seit 1984 Photovoltaikanlagen, hab schon ein klein bisschen Erfahrung.

  • Zitat von mdoerr


    Es gibt Module mit exakt gleichem Wirkungsgrad und völlig verschiedenen elektrischen Parametern. Die kannst du niemals zusammenschalten.


    Das habe ich auch nicht behauptet.



    Zitat von mdoerr


    Wenn ein Modul 18% Wirkungsgrad hat, dann werden bei einem anderen Modul mit 13% Wirkungsgrad halt 38% mehr Fläche benötigt.


    Da reden wir doch vom selben. Die Dachfläche ist begrenzt, und man muss doch bekloppt sein, wenn man die selbe Menge an Fläche,
    mit Modulen belegt, die einen geringen Wirkunsgrad haben.


    Anders ausgedrückt:


    Ein Modul mit hohem Wirkungsgrad wird bei selber belegter Fläche, im Verhältnis zu einem Modul mit schlechtem Wirkungsgrad, einen höheren Wp haben.


    Warum sollte man das ignorieren?



    Zitat von mdoerr

    Deine Aussage wäre genauso nützlich wie man darf nur 1435mm breite Module mit 1435mm breiten mischen.


    Den Unsinn habe ich nicht behauptet.

    "Being sober on a bus is, like, totally different than being drunk on a bus."~ Ozzy Osbourne

  • doch hast du:

    Zitat

    Wenn ihr euch Module aufs Dach schrauben wollt, dann achtet bitte darauf, dass ALLE! Module den selben Wirkungsgrad haben!

    Zitat

    Ein Modul mit hohem Wirkungsgrad wird bei selber belegter Fläche, im Verhältnis zu einem Modul mit schlechtem Wirkungsgrad, einen höheren Wp haben.

    Dann hättest du sagen sollen Nimm nur Module mit dem höchsten Wirkungsgrad. Hast du aber nicht.
    Wobei das dann wirtschaftlich nicht mehr aufgeht. Spitzenmodule kosten bis zu 5 Euro/W, normale so 0,5 Euro/W. Da wird der maximale Wirkungsgrad gleich teuer.


    Zitat


    Zitat von »mdoerr«


    Deine Aussage wäre genauso nützlich wie man darf nur 1435mm breite Module mit 1435mm breiten mischen.


    Den Unsinn habe ich nicht behauptet.


    Den Unsinn hast du nicht direkt behauptet, sondern implizit. Indem das du den gleichen Wirkungsgrad forderst, soll gleiche Leistung auf der selben Fläche sein. Daher bin ich auf die Breite gekommen, die Länge sollte auch gleich sein. Der Wirkungsgrad sagt nur was über die Fläche aus, die bei gleicher Leistung gebraucht wird und sonst nix. Vergiß das mit dem Wirkungsgrad, bevor noch jemand das ernst nimmt. Es ist Unsinn, wie du selber festgestellt hast.


    Wichtig beim Zusammenschalten sind bei
    - Parallelschaltung
    Spannungsverlauf über die Einstrahlungsstärke und
    der Temperaturkoeffizient der Spannung


    - Reihenschaltung
    Stromverlauf über die Einstrahlungstärke und
    der der Temperaturkoeffizient des Stromes


    Sonst nix.
    Es wäre so wie wenn du sagen würdest man darf nur einen Motor in den Bus bauen, der 35l/100km braucht.
    Hubraum und Drehzahl egal.
    Vielleicht verstehst du es jetzt besser

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