Batteriekapazität ermitteln

    Hallo,


    ich steh grade in Spanien bei einem zum Wohnmobil umgebauten Sattelauflieger. Das Ding ist riesengross, hat Solarzellen ohne Ende auf dem Dach und 8 Batterien zu je 230 Ah. Trotzdem bricht denen jede Nacht die Stromversorgung zusammen. Ganz klar, da ist eine oder mehrere Batterien am Ende. Wie find ich raus, welche Batterie noch gut ist und welche tot? Zur Verfügung hab ich ein nur ein Multimeter.


    Ich kenn die Faustregel die Batterien voll zu laden, etwa 2 Stunden ohne Belastung stehen zu lassen und dann zu messen.


    Die Kapazität beträgt dann


    100 % bei 12,65 Volt


    75 % bei 12,45 Volt


    50 % bei 12,24 Volt


    25 % bei 12,06 Volt


    0 % bei 11,89 Volt


    Alles unter 10,8 Volt bedeutet den Exitus der Batterie.


    Gibt es weitere Mess- bzw. Verifizierungsmethoden?


    Gruss


    W.

    voll laden und jede Batterie auf alle Fälle EINZELN messen, also die Brücken raus.
    die Messung ohne Last bringt nicht soo viel Info, es sei denn, die bricht dann schon zusammen.
    besser mal Last drauf, und sehen, wieweit die Spannung zusammenbricht. ne Scheinwerferlampe ist da schon mal n Anfang, gerne auch 12V-Föhn, Kühlschrank, etc.

    Vieleicht lässt sich auch irgendwo noch ein einfacher Säureheber auftreiben. Dann kanst du jede Zelle einzeln prüfen. Ist meiner Meinung die einfachste Methode.


    Ach hätte ich beinahe vergessen. Die Methode geht aber nur bei normalen Säurebatterien :!:

    Schöne Grüße aus der Altmark :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas I 211 ()

    Hallo Woodbridge,


    wenn das Ergebnis einigermassen aussagekräftig sein soll, musst Du schon etwas Strom fliessen lassen.
    Ich würd's so machen:


    Alle Batterien vollladen.
    An jede Batterie kommt eine PKW Scheinwerferbirne. Kann auch eine kaputte H4 sein, die nur noch den Fernlichtdraht hat. Uhrzeit notieren.
    Es fliessen ca. 5 A
    Alle 2 Stunden werden 10 Ah entnommen.
    Deine 230er Batterien sollten das im Neuzustand für ca. 46 Stunden = 2 Tage schaffen.
    Einfach stehen lassen, und nach x Stunden kontrollieren. Ich vermute, dass einige Batterien nicht mal mehr 10 Stunden schaffen. Das wären 20%, also zum Entsorgen.
    Am besten Ah-Zahl und Datum mit Edding auf die Batterien schreiben.


    Paul

    Neoplan Jetliner N209 Bj. 1980

    Danke für die hilfreichen Ratschläge bis hierher mal.


    Um 8 Batterien dieser Grösse zu laden braucht man schon eine Menge Ladegeräte. Wir haben nur 2 12 Volt Ladegeräte und damit die ersten zwei Batterien seit gestern am laden. Um eine ständige Stromversorgung der Geräte zu gewährleisten stehen wir auf einem Wohnmobilstellplatz mit Landstrom. Beide Ladegeräte zeigen etwa 20 Amp Ladestrom an, dummerweise tun sie das seit bereits 20 Stunden. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe , sollte irgendwann der Ladestrom gegen Null gehen wenn die Batterien voll sind. Wenn sie das nicht tun, wirken die Batterien nur noch wie ein Widerstand und werden nicht geladen.


    Ist das richtig so? Kann ich dann davon ausgehen, das diese beiden Batterien es hinter sich haben?


    Beste Grüsse


    W.

    Bitte vorsicht mit sowas, da geht schnell mal ne Batterie hoch. Fühl mal die Batterien ab, die sollten bereits warm oder heiss sein.
    De Rest wurde oben schon beschrieben. Batterien trennen und einzeln betrachten.


    Ich habe sowas. Für einen einfachen Stresstest ist das prima.
    [ebay]http://www.ebay.de/itm/271400210843[/ebay]

    Viele Grüße,
    Martin
    --
    Ü-Wagen Umbaugalerie: http://ue34.de
    (wird regelmässig erweitert)

    Zitat von Woodbridge

    beide Ladegeräte zeigen etwa 20 Amp Ladestrom an, dummerweise tun sie das seit bereits 20 Stunden.


    entweder die Ladestromanzeige spinnt, oder die Batterie kocht danach, oder Du lädst nicht nur eine Batt, oder es wird von der Batt nebenher verbraucht. wenn, dann hast du in ne 230er mal eben 400 Amperetunden reingeladen - irgendwo muß die Leistung ja hin, wenn das Ladegerä nicht abschaltet (Drecksgerät dann übrigens), setzt die Batt das dann eben in Wärme um. Nicht so genial, aber Blei-Säure verkraften das ne zeitlang (bis das Wasser verkocht ist)

    Zitat von Christian O302

    ?( ?( ?(
    ... dann sind sie tiefentladen und spätestens dann das zeitliche gesegnet, oder habe ich was falsch verstanden.....


    Natürlich sollten die Testglühlampen nicht so lange hängen bleiben, bis alle Batterien tiefentladen sind. Wie man sieht, sollte es für mehrere Tage reichen.
    Es geht ja eher darum, eine oder mehrere kaputte Batterien zu identifizieren. Nach 50%, also einem Tag würde ich aufhören zu entladen, und
    "> 120 Ah"
    raufschreiben.
    Nach der zusätzlichen Info mit dem Ladestrom, würde ich Overturner zustimmen:
    Die Energie muss irgendwo bleiben, vermutlich wird eine oder mehrere Batterien sehr warm und/oder hat kaum noch Wasser.
    Das reicht vielleicht schon, um den Übeltäter zu identifizieren.


    Paul

    Neoplan Jetliner N209 Bj. 1980

    Hallo,


    nein, diese kleinen Details hab ich schon beachtet - alle Batterien ausgebaut, alle Batterien separiert, alle Batterien voneinander getrennt, keinen Verbraucher mehr dran, vor dem Laden genauestens den Säurestand geprüft und ggfls. ergänzt. Auf dem Weg kann kein Strom verloren gehen. Ja, die Batterieladegeräte haben keine Kennlinie, aber wie im richtigen Leben muss man halt mit den Mädchen tanzen, die gerade da sind.


    Trotzdem laden die Geräte unverdrossen seit mittlerweile über 30 Stunden mit 12 Ampere in die Batterie rein, der Ladestrom liegt bei 13,7 Volt.


    Ich habe heute morgen einen Säureheber gekauft und konnte damit weiter eingrenzen welche Batterien kaputt sind, trotzdem will ich jetzt noch die Fage beantwortet haben, weshalb die Batterien nicht voll geladen werden.


    Gruss


    W.

    Zitat von Woodbridge

    Trotzdem laden die Geräte unverdrossen seit mittlerweile über 30 Stunden mit 12 Ampere in die Batterie rein, der Ladestrom liegt bei 13,7 Volt


    na das klingt schon besser.
    30h mal 12A - 360Ah "reingeladen" - die ist dann mal fast voll. Die Säuredichte sollte jetz in allen Zellen bei rund 1,28 liegen - ein Aräometer hast ja nun auch schon.


    dann mal Last drauf, und die Spannung kontrollieren.


    ich tipe mal, die waren völlig entladen.

    Die Ladespannung sollte zum Ladeende bis auf 14,5V hochgehen, um die (Bleisäure) Batts wirklich voll zu machen ... Das schafft das Ladegerät scheinbar nicht = Ladestrom / -leistung zu niedrig (12A ist ja auch nicht besonders viel für 230Ah Trümmer bei 13,5V) ... Außerdem glaube nie den Aufschriften auch Ladegeräten (denke Dein Multimeter kann solche Ströme nicht (zerstörungsfrei) messen ?) ... Wenn die Besitzer den Batteriezustand nicht kennen, haben die bestimmt auch schon mehrere Tiefentladungen hinter sich -> Wahrscheinlich sowieso platt ...

    Gruß


    Sputnik



    Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König.
    Derzeitige Fz.: MB O404 Wohnbus BJ.92; Cupra Leon ST Hybrid BJ.22; Audi A4 Avant 1,8T BJ.05; Toyota Supra MK3 BJ.87
    Frühere Fz. (Auszug): MB O307 Wohnbus exBüchereibus mit O303 Front Bj.80; BMW (318is Coupe, 330xD Coupe, 520D Touring diverse); Toyota Supra MK2

    Die Sache hat ein Ende - nachdem alle Massnahmen von uns eher Kaffeesatzleserei als vernünftiger Diagnostik geglichen haben sind die beiden mit ihren Batterien zu einem Bosch Dienst gefahren - mit dem vorhersehbaren Ergebnis- alle 8 Batterien sind kaputt und müssen gegen Neue getauscht werden. (Zufälligerweise hat der Boschdienst grade die passenden vorrätig).


    Für mich ist damit auch Ende, ich pilger mal weiter Richtung Santiago de Compostela



    Ultreia


    W.

    Hallo,


    durch Lesen aller Beiträge verschafft man sich einen unangemessenen Vorteil....


    Bei dem Fahrzeug handelte es sich um Engländer, die mit ihrem zum Womo umgebauten Sattelschlepper unterwegs sind.


    Meine eigenen Batterien habe ich vor meiner Abreise ohne Forenhife erneuert....


    Ich lebe nicht ganzjährig, aber soweit als möglich im Fahrzeug., für dieses Jahr bin ich seit drei Monaten unterwegs Richtung Santiago de Compostella, aktuell (wieder) in Gijon.


    Je nachdem wie es gesundheitlich weitergeht möchte ich das Leben im Bus weiter ausbauen, aber das muss die Zukunft bringen.

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